Gefühlt finden in den Orten und Gemeinden auf Mallorca täglich irgendwelche Feste statt, die zum Feiern, Spaß haben und Staunen einladen. Eines von ihnen ist die „Nit de Sant Joan“, die Johannisnacht, in der die Spanier die kürzeste Nacht des Jahres – gerne auch am Strand – feiern. Wer in dieser Zeit zufällig auf der Insel ist, sollte sich unbedingt ins Getümmel stürzen und gemeinsam mit den Einheimischen feiern.
Wer es nicht so laut und turbulent mag, kann auch nur an den Strand gehen, sich ein Lagerfeuer anzünden (das ist auf Mallorca übrigens nur in dieser Nacht erlaubt!) und um Mitternacht ins Meer steigen. Wir haben das im letzten Jahr mitgemacht (den Bericht gibt es hier) und denken noch immer gerne daran zurück.
In Muro, wo Johannes der Täufer als Gemeindeheiliger gilt, wird dieses Fest so groß wie nirgendwo sonst auf der Insel gefeiert. Dort gehört die Johannisnacht zu einem 16-tägigen Festprogramm, bei dem auch ein „Correfoc“, ein sogenannter Feuerlauf, nicht fehlen darf.
Dieser führt jedoch nicht durch den Ort, sondern findet in der Stierkampfarena Plaza de Toros statt. So muss man sich als Schaulustiger keine Sorgen um seine Sicherheit oder die Unversehrtheit seiner Kleidung machen und kann dem Spektakel aus sicherer Entfernung beiwohnen.
Typisch Deutsch waren wir viel zu früh in der Arena, was für uns jedoch freie Platzwahl bedeutete. Sitzend warteten wir darauf, dass das Fest beginnt, während nach und nach die Zuschauer eintrudelten und sich die Ränge füllten.
Neben den Schaulustigen trafen auch immer mehr Teufel und Dämonen – Erwachsene wie Kinder – ein, die es nicht erwarten konnten, endlich mit der 40-minütigen Show zu beginnen. Zu satten Bässen und teuflisch guter Musik stürmten sie schließlich das Herz der Arena und tanzten ausgelassen durch die Nacht.
In einer große Tonne in der Mitte loderte ein Feuer, um das die Teufel mit ihren Requisiten tanzten. Jeder von ihnen sorgte für einen Feuerregen und jede Menge Knaller ergaben eine Geräuschkulisse, die man sonst nur um Mitternacht zum Jahreswechsel hört.
Doch nicht nur in der Manege ging es heiß her, sondern auch im Zuschauerbereich. Ein Feuerspucker bewegte sich durch die Ränge, zeigte sein Können und heizte dem Publikum so richtig ein.
Wer sich selbst ein Bild von dem Spektakel, das mit einem großen Feuerwerk endete, machen möchte, kann sich ein Video davon auf unserem YouTube Kanal anschauen.