Die Mühlen der Politik mahlen in der Regel sehr behäbig. Kommt Druck von außen, dann kann es allerdings sehr schnell gehen, wie jetzt das Beispiel Spanien zeigt. Nachdem etliche Fälle von illegalen Hausbesetzungen auf Mallorca durch die Presse öffentlich gemacht wurden, soll nun ein neues Gesetz dem Spuk ein Ende bereiten.
Die Masche ist immer dieselbe, wie ein Bericht von ‚Spiegel TV‘ von Mitte März zeigte. Zumeist besetzen spanische Roma-Clans die Ferienhäuser von Besserverdienenden aus Deutschland, Frankreich oder Großbritannien. Dabei machen sie es sich zunutze, dass die Besitzer die meiste Zeit im Jahr nicht vor Ort sind und oft vielleicht gar nicht wissen, dass diese Banden gerade in ihrem Urlaubsdomizil hausen und es verwüsten.
Kommen sie auf die Insel, folgt dann eine böse Überraschung: Schlüssel funktionieren nicht mehr, weil die Einbrecher die Schlösser ausgetauscht haben. Strom- und Wasserzähler werden ausgebaut und alles Lebensnotwendige wiederum illegal angezapft. Wertgegenstände geklaut.
Auf Hilfe von der Polizei braucht man bislang nicht hoffen, denn wenn man nicht nach spätestens 48-72 Stunden einschreitet, gilt ein sogenanntes „Bleiberecht“. Dann hilft nur noch ein Gerichtsbeschluss, der sich über Monate oder sogar Jahre hinziehen kann.
Ein deutscher Steuerberater gewann unlängst einen mehrmonatigen Nervenkrieg gegen einen Clan, der sich in seinem Haus niederließ und neben Hundekacke, auch jede Menge Dreck hinterließ.
Neues Gesetz gegen Hausbesetzungen in Spanien und auf Mallorca ab Juni
Dass es erst einen Medienwirbel geben muss, bis die Regierung handelt, ist zwar schade, aber wenigstens kommt nun Bewegung in die Sache.
Ab Juni soll es dank eines neuen Gesetzes der Zentralregierung in Madrid möglich sein, Häuser von Privatpersonen, öffentlichen Verwaltungen sowie sozialen Einrichtungen innerhalb von 20 Tagen zwangsräumen zu lassen.
Das Vorgehen: Es wird eine Mitteilung an die vermeintlichen „Besitzer“ gesandt, die dann 5 Tage Zeit haben, ihr Nutzungsrecht etwa in Form eines Mietvertrages zu belegen. Können sie das nicht, kann sofort geräumt werden. Für die Zustellung der Mitteilung muss noch nicht einmal eine Person angetroffen werden.
Damit Hausbesetzer erst gar nicht in die teure Immobilie auf Mallorca eindringen können, empfehlen sich umfangreiche Sicherheitsmaßnahmen, z.B. Alarmanlagen, die mit der Polizei gekoppelt sind. Besitzurkunden sollten an einem neutralen Ort aufbewahrt werden.
Inzwischen kann mit Hausbesetzern auch gutes Geld verdient werden. Ein Anbieter schickt gut gebaute Männer zur betroffenen Immobilie, um die Besetzer möglichst gewaltlos zu verscheuchen.