Die Pleite von Thomas Cook erschüttert die europäische Reisebranche bis ins Mark und beeinträchtigt auch den Tourismus auf Mallorca und den Balearen. Nur wenige Tage nach Bekanntwerden der Insolvenz sind bereits erste negative Auswirkungen bekannt. So schließen einige Hotels auf der Insel schon früher als üblich ihre Pforten. Urlauber sollten sich sputen und schon jetzt ihr Geld zurückfordern. Das geht über ein spezielles Online-Portal der Zurich-Versicherung.
Wie die spanische Tageszeitung ‚Diario de Mallorca‘ schreibt, sehen sich diverse Hotelbetreiber durch die Pleite dazu gezwungen, die Saison vorzeitig abzubrechen. Das betreffe vor allen Dingen Hotels in beliebten Touristenorten.
Die Aparthotels Aparthotels Roc Las Rocas in Cala d’Or werden sich in Kürze in die Winterpause verabschieden. Dort kamen stolze 75% aller Feriengäste von Thomas Cook Veranstaltern. In Cala Millor ist es zum Beispiel das Aparthotel Tropicana & Trebol, das dieses Jahr keine Gäste mehr empfängt. Bereits am 07. Oktober gehen dort die Lichter aus. Einen Monat eher als eigentlich geplant war.
Hotelangestellte verlieren durch Thomas Cook Insolvenz ihren Job
Es ist kein Geheimnis, dass Angestellte von Hotels auf Mallorca nach der Saison erstmal ohne Gehalt dastehen. Sie beziehen Arbeitslosenhilfe oder müssen sich mit anderen Jobs über Wasser halten, bis im folgenden Jahr wieder die Touristenströme auf die Insel kommen.
Für sie wird es ganz schwierig, da sie bereits jetzt eine Alternative in der Hinterhand haben müssen. Eine Ladenbesitzerin in Magaluf mache wahrscheinlich auch früher dicht. Sowohl ihr Sohn als auch ihr Bruder und Neffe arbeiten in der Hotelbranche und müssen jetzt jeweils auf einen Monatslohn verzichten.
Arbeiter mit Familie trifft es verständlicherweise besonders hart, da sie irgendwie ihre Familie über den Winter bringen müssen.
Kein lohnendes Geschäft für die Hotels
Aus Sicht der Hotelbetreiber würde es sich einfach nicht lohnen, das Geschäft bis in den November hinein aufrechtzuerhalten. Wenn viele Urlauber gezwungenermaßen ihre Reise nicht antreten können und Veranstalter nicht mehr zahlen können, laufen die Hotels Gefahr mehr Ausgaben als Einnahmen zu haben.
Schon jetzt sollen sich die durch die Thomas Cook Insolvenz entstanden Schäden auf den Balearen auf mindestens 100 Millionen Euro belaufen. Das errechnete die Hotelvereinigung FEHM.
Hunderte Thomas Cook Mitarbeiter auf Mallorca bald ohne Job?
Auf einen Schlag stehen durch die Pleite auch die etwa 700 Mitarbeiter der Thomas Cook Niederlassung auf Mallorca ohne Arbeitsplatz dar. Noch kommen sie zur wie gewohnt zur Arbeit ins Gewerbegebiet Can Valero (Palma), doch es sei mehr als fraglich, ob sie in der derzeitigen Lage überhaupt ihr Gehalt bekommen.
Einige von ihnen seien bereits über 30 Jahre im Unternehmen beschäftigt. Selbst das September-Gehalt sei nicht gesichert.
Mallorca-Urlauber können ihre Reise nicht antreten
Viele Mallorca-Liebhaber, die sich auf ihren Urlaub gefreut haben, können ihre Reise nun doch nicht antreten. Einige von ihnen haben uns auf der „We Love Mallorca“ Facebook-Seite ihr Leid geklagt. So schrieb eine Nutzerin namens Rosi mit mehreren weinenden Emojis, „Soeben erfahren dass wir nicht nach Mallorca kommen werden“. Auch sie hatte eine Pauschalreise gebucht – ob sie ihr Geld wiederbekommt steht noch in den Sternen.
Ähnlich ergeht es Ingrid, die schreibt: „Wollten am 01. anreisen, voller Vorfreude. Was is, nix. Bei Neckermann gebucht. Ich wünsche aber allen einen wunderschönen Urlaub.“
Thomas Cook insolvent: So können Urlauber ihr Geld zurückbekommen
Zwar scheint noch nicht so richtig klar, wer nun wirklich das Geld seiner Buchung zurückbekommt. Aber die Zurich-Versicherung, die für den Fall zuständig ist, hat ein Rückzahlungsportal eröffnet. Dort können betroffene Kunden ihre Ansprüche geltend machen. Zu dem Portal gelangt ihr HIER.
Zurich selbst schreibt, „Der Schutz von Zurich gilt im Rahmen der Reiseversicherungsscheine für die Kunden von Thomas Cook in Deutschland und die dazugehörigen Veranstaltermarken“.
Im Speziellen sind das Thomas Cook Signature, Neckermann Reisen, Bucher Reisen, Öger Tours und Air Marin.
Wir drücken allen die Daumen, dass ihr wenistens den Reisepreis zurück bekommt!