Man muss nicht unbedingt Urlaub auf Mallorca machen, um die Stierkampfarena von Palma zu kennen. Sechsmal fand hier das Sommer-Special der TV-Show „Wetten, dass..?“ statt und auch das Finale von „Germany´s Next Topmodel“ wurde hier bereits aufgezeichnet und Millionen Fernsehzuschauer in Deutschland bekamen die Plaça de toros de Palma (kastilisch Plaza de toros de Palma) oder auch Colisseu Balear (Coliseo Balear) zu sehen.
Mit Platz für 11.620 Zuschauer ist dieser Ort einfach prädestiniert für Veranstaltungen dieser Art. Statt blutigen Stierkämpfen, die hier früher stattfanden, sind es nun Konzerte, Sportveranstaltungen und Events, die die Besucher anziehen.
Toreros wichen Musikern und anderen Künstlern, die nun im Mittelpunkt der Arena stehen, die ein Durchmesser von 44,5 Metern hat und bereits im Juli 1929 eingeweiht wurde.
Vor ein paar Jahren hatten wir die Chance, uns das unter Denkmalschutz stehende Colisseu Balear tagsüber anzuschauen, als dort nichts weiter los war und man gerade mit Aufräumarbeiten beschäftigt war.
Damals entdeckten wir auch ein paar Stiere, die nur wenige Meter von uns entfernt in kargen und viel zu kleinen Käfigen gehalten wurden. Nur Beton, kein Grün und nichts, was ihnen auch nur einen Hauch Freude bereitet hätte. Einem von ihnen fehlte sogar ein Horn, das wohl in einem der Kämpfe dran glauben musste.
Bei einem solchen Anblick blutet jedem Tierfreund das Herz. Doch diese Zeiten sind nun glücklicherweise vorbei.
Geplant wurde der Bau der Stierkampfarena bereits 1915 und verpflichtet wurde dafür Architekt Gaspar Bennàssar i Moner. Nachdem am 21. August 1928 der Gundstein gelegt wurde, konnte man nur ein Jahr später die Einweihung mit einem Stierkampf (Corrida) feiern.
Wer sich selbst ein Bild vom Plaça de toros de Palma machen möchte, kann dies tun. Gegenüber vom Haupteingang befindet sich laut einer Urlauber, der auf Holidaycheck eine Bewertung abgegeben habt, ein kleines Schmuckgeschäft, wo man eine Nummer bekommt, die zum Eintritt berechtigt.
Der Eintritt ist kostenlos und da das Interesse an der Arena mittlerweile stark zurückgegangen ist, kann man sich – für Mallorca ganz ungewöhnlich – ungestört von anderen Touristen umschauen und eine Zeitreise in die Vergangenheit machen.
Wenn man in dieser Arena direkt in der Mitte steht, kommt diese einem gar nicht so groß vor. Jeder Besucher sollte sich aber auch die schmutzigen, engen und finsteren Stallungen ansehen um zu begreifen was die armen herrlichen Stiere zu erdulden haben bis sie dann auf wiederliche Art ihr Leben verlieren.