Wer künftig einen Mallorca-Urlaub plant, sollte sich nicht alleine nur auf Flugpreise und Hotelkosten bei der Kalkulation beschränken. Die Regionalregierung in Palma hat eine Touristenabgabe beschlossen, die allen Reisenden ein zusätzliches Loch in die Reisekasse reißen wird. Der Grund ist allerdings nobel.
Die Touristensteuer beträgt im Höchstsatz 2 Euro. Leider nicht für den ganzen Urlaub, sondern pro Tag und pro Kopf. Dieser Höchstsatz wird für Übernachtungen in Hotels der 4 und 5 Sterne Kategorien erhoben. Für 14 Tage sind das also immerhin 28 Euro. Reist man als Familie an, verdoppelt und verdreifacht sich die Summe natürlich. Für eine vierköpfige Familie mit semi-erwachsenen Kindern wären das also 112 Euro.
Minimum werden 0,25 Euro pro Person und Übernachtung fällig. Das trifft dann bespielsweise auf Urlaube in der Nebensaison in Pensionen, Herbergen oder auf Campingplätzen zu . In der Hauptsaison sind es dann schon 50 Cent. Wer in Privatwohnungen oder Häusern nächtigt, soll theoretisch zwischen 0,50 und 1 Euro zahlen, nur wird es schwer sein, das auch wirklich von den Vermietern einzutreiben.
Fraglich ist außerdem, wie die Abgabe bei Pauschalreisen entrichtet werden muss. Direkt über den Reisepreis? Oder in bar an der Hotelrezeption? Wie die Praxis aussehen wird, sehen wir ab dem 01. Juli, wenn das Gesetz in Kraft tritt.
Positiv ist, dass Kinder unter 16 Jahren von der Abgabe befreit sind und dass die Einnahmen von geschätzt 50 bis 80 Millionen im Jahr der Umwelt zugute kommen sollen. Die Inseln der Balearen ächzen unter den steigenden Touristenzahlen. Das Wasser ist knapp, die Natur wird zerstört und Bausünden prägen das Bild der beliebten Touristenziele. Nachhaltiger Tourismus soll nun stärker gefördert werden, was man sicherlich nur begrüßen kann.