An jedem größeren Strand gibt es sie – pfiffige Unternehmer, die sich mit der Vermietung von Liegen und Schirmen an Touristen ihre Brötchen verdienen. Nur bekommen diese nun starke Konkurrenz, worüber die Geschäftsleute mächtig sauer sind.
Mietet man sich als Badeurlauber zum Beispiel in der Gemeinde Calvia einen Schirm und eine Liege, dann werden dafür jeweils 4,50 € fällig. Das ist auch richtig so, schließlich muss auch einer für die Pflege des Strandgutes sorgen.
Doch jetzt drängen andere Anbieter auf den Markt, die sich so gar nicht darum scheren, ob sie den Platzhirschen das Geschäft kaputtmachen.
Ausgerechnet die Reiseanbieter wittern Zusatzeinnahmen. Für den halben Preis sollen diese Liegen und Schirme an ihre Gäste ausgeben. Gut für die Urlaubskasse, schlecht für diejenigen, die das Strandgeschäft eigentlich bearbeiten.
Nun gehen die Vermieter in Peguera, Santa Ponca und Magaluf auf die Barrikaden, wie die ‚Mallorca Zeitung‚ berichtet. Auf einer Pressekonferenz machten sie gestern (11. Juli) ihrem Ärger Luft. Nachvollziehbar – schließlich müssen sie der Stadt Geld geben, dass sie die Strandabschnitte überhaupt kommerziell nutzen dürfen. Obendrein müssen sie für Sauberkeit und Sicherheit sorgen. Die Reiseveranstalter tun dies freilich nicht.
Juan Navas vom Unternehmen Aroa-Zoe in Peguera droht mit der Rückgabe der Konzession, sollte sich nicht schleunigst etwas ändern. Die Forderung ist, dass sie „zumindest dieselben Steuern“ und die Hälfte der Kosten für Rettungsschwimmer und Strandreinigung begleichen.
Ob dem Treiben der Reiseanbieter aber überhaupt Einhalt geboten werden kann, ist fraglich. Selbst das Rathaus der Gemeinde Calvia betonte, dass es kaum möglich sei, das Ganze zu überwachen.
Letztendlich kann wohl nur ein Einlenken der „Neueinsteiger“ im Liegenbusiness die verzwickte Situation lösen.