Wer das erste Mal auf Mallorca ist, der wird wahrscheinlich einfach eine Pauschalreise buchen und die meiste Zeit auf der Hotelanlage oder am Strand verbringen. Aber warum eigentlich? Die Insel hat so viele schöne Flecken Erde zu bieten, dass es fast schon verschwendete Urlaubszeit ist, sich nicht einen Mietwagen zu mieten und damit über die Landstraßen zu brausen.
Wir geben euch einige Tipps, worauf ihr bei der Suche nach einem Mietwagen auf Mallorca achten müsst, um keine bösen Überraschungen zu erleben.
Warum ist ein Mietwagen auf Mallorca ratsam?
Mallorca verfügt zwar über ein gut ausgebautes Netz von öffentlichen Verkehrsmitteln, aber wer schon einmal von Alcudia ins schöne Sollér mit dem Bus gefahren ist, der wird uns zustimmen, dass man sich das kein zweites Mal in seinen wohlverdienten Ferien antun will. Auf dieser Strecke fährt man nämlich zunächst runter in die Hauptstadt Palma. Dort steigt man in einen anderen Bus ins Tal der Orangen- und Zitronenhaine um. Gut zwei Stunden muss man so für eine einfache Fahrt einplanen. Kann man einmal machen, dann hat man die Nase voll.
Oder aber man will nach Sa Calobra fahren. Klar ist es bequem, einfach in Can Picafort oder Pollenca in den Bus zu steigen und in die malerische Zyklopenbucht zu fahren, aber dann sollte man besser schwindelfrei sein, denn die großen Busse walzen sich gnadenlos die kurvenreichen Serpentinenstraßen entlang. In einem Auto hat man sein Schicksal wenigstens selbst in der Hand.
Wenn es zu spezielleren Orten gehen soll, wie dem Kloster Ermita de Betlem, dem Leuchtturm in Port de Sollér oder entlegenen Stränden, führt sowieso kaum ein Weg am eigenen Mietwagen vorbei.
Welche Mietwagen-Anbieter gibt es?
Am Flughafen „Son Sant Joan“ buhlen zahlreiche Vermieter um die Gunst der Urlauber. Bekannte Unternehmen sind zum Beispiel Car Del Mar, AVIS, Hertz, Europcar und Record. Nicht jeder Firma liegt dabei das Wohl des Kunden am Herzen, sondern allzu oft nur deren Urlaubskasse.
Ob man sich einen Fernseher kauft, eine neue Kamera oder ein Auto mieten will – das Lesen von Kundenbewertungen ist das A und O. Vergleichsweise gut schneiden in dieser Disziplin Europcar und AVIS ab. Allerdings gibt es überall Licht und Schatten, daher entscheidet man sich im Idealfall für das „kleinere Übel“.
Da alle Verleihfirmen über Internetseiten verfügen, sollte man sich auch dort genau umschauen und genauestens die Geschäftsbedingungen studieren, um keine extra Versicherung oder andere unnötige Dinge aufgeschwatzt zu bekommen.
Mietwagen auf Mallorca – ein paar Tipps vor der Buchung
Absolut empfehlenswert ist es, sich das Auto schon in Deutschland zu mieten. Und zwar nicht erst eine Woche vor Reiseantritt, sondern so früh wie möglich. Je näher die Saison rückt, desto teurer wird es. Glücklicherweise können wir uns heutzutage auf Vergleichsportale wie Check24.de verlassen, wo man je nach eingestellten Parametern binnen Sekunden das preisgünstigste Angebot präsentiert bekommt. Einfacher geht es nicht.
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Selbstverständlich sind die Mietwagenanbieter auf Profit aus, deshalb wollen sie einem gern beim Benzin und der Versicherung abzocken.
Achtet bitte unbedingt auf die faire Tankregelung „Voll/Voll“. Das bedeutet, dass man das Auto vollgetankt abholt und voll wieder abgibt. So zahlt ihr nur den wirklichen Straßenpreis des Benzins
Bei der Versicherung ist es sinnvoll, eine Vollkasko ohne Selbstbeteiligung zu wählen, da diese kaum wesentlich teurer ist als mit Selbstbeteiligung. Zusätzlich kann man sich noch einen Premiumschutz hinzubuchen, der auch Schäden an Reifen und Glas mit abdeckt, was in herkömmlichen Tarifen meist nicht der Fall ist.
Tipp: Wer sich davor scheut, so früh im Voraus zu mieten, der findet nicht selten in den Touristenorten selbst kleine Vermieter, die für relativ günstiges Geld Fahrzeuge vermieten.
Bekomme ich auch das Auto, was ich gebucht habe?
Wir haben die Erfahrung gemacht, dass man nur in den seltensten Fällen das Auto bekommt, das man gebucht hat. So haben wir zum Beispiel bei Sixt an der Playa de Palma statt eines kleinen VW Polo einen großen Skoda-SUV vom Parkplatz fahren dürfen. Uns war das Recht, da wir dadurch keine Mehrkosten hatten, aber mehr Platz. Im selben Urlaub haben wir das gleiche bei Europcar erlebt. Deren Mitarbeiter war übrigens äußerst unfreundlich und wollte erst unseren Reisepass als offizielles Dokument nicht akzeptieren.
Was wir damit sagen wollen: Mietwagen auf Mallorca (und mit Sicherheit in anderen Reisezielen!) sind auch immer eine Wunderkiste! Man weiß nie so richtig, was einen erwartet.
Mietauto bei der Abholung durchchecken
Um nicht irgendeinen Schaden am Auto in Rechnung gestellt zu bekommen, der schon vorher dran war, bitte unbedingt den Mietwagen auf Herz und Nieren überprüfen und eventuelle Fehler notieren. Vorhandene Kratzer, Dellen, abgefahrene Reifen und anderes am besten dokumentieren und am Schalter absegnen lassen. Im Bestfall noch Fotos mit dem Handy machen, um wirklich für alle Eventualitäten gewappnet zu sein.
Bei Unklarheiten ist man dann auf der sicheren Seite und kann mit stichfesten Beweisen kontern.
Unterwegs im Mietwagen
Sitzt man dann endlich im Auto, kann es losgehen. Wer jedoch das erste Mal auf Mallorcas sehr gut ausgebautem Straßennetz unterwegs ist, sollte sich vorher mit dem spanischen Verkehrsrecht vertraut machen, vor allem mit dem Tempolimit.
- Innerhalb geschlossener Ortschaften – 50km/h
- Auf Landstraßen – 90km/h
- Auf Schnellstraßen – 100km/h
- Auf der Autobahn – 120km/h
Wer schneller ist und erwischt wird, der kann schon mal bis zu mehreren hundert Euro Bußgeld zahlen. Wenn man später wieder zu Hause ist und den Bescheid bekommt, hat man die Möglichkeit, sofort zu überweisen und nur die Hälfte zu bezahlen.
Also lieber runter vom Gas und die schöne Landschaft genießen!
Man sollte sich auch nicht aus der Ruhe bringen lassen, wenn einem der Hintermann zu sehr „am Auspuff schnuppert“, das kommt auf der Insel leider öfters vor. Auch ist es hier wie in Deutschland verboten, während der Fahrt das Handy zu benutzen.
Beim Kreisverkehr gilt es, Vorsicht walten zu lassen. Man hat im Kreisel zwar immer Vorfahrt, aber manche haben einen ziemlich rasanten Fahrstil und halten sich nicht immer an das Blinkzeichen. Wer mal eine Ausfahrt verpasst, sollte nicht nervös werden. Einfach noch eine „Ehrenrunde“ drehen und dann die richtige Ausfahrt nehmen.
Mietwagen richtig parken
In den meisten Städten sind Parkplätze Mangelware. Hier darf nur auf oder an blauen Linien geparkt werden und das auch nur mit Parkschein. Man sollte auch nicht versuchen auf ein gültiges Parkticket zu verzichten, um Geld zu sparen.
Wer erwischt wird, muss zahlen, auch wenn er wieder zu Hause in Deutschland ist. Bei gelben Linien, meistens vor Häusern, besteht ein generelles Parkverbot.
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Vorsicht mit dem Mietwagen in den Bergen
Obwohl das Straßennetz auf Mallorca gut ausgebaut ist, sollte man bei einer Fahrt ins Tramuntanagebirge oder auf anderen Bergstraßen äußerste Vorsicht walten lassen. Hier ist es manchmal ganz schön eng und wenn dann Gegenverkehr kommt und am Fahrbahnrand keine Begrenzung ist, wird mancher Mitfahrer die Augen zukneifen – besonders wenn ausgerechnet einer der großen Touristenbusse vorbeifährt.
Manche Kurven sind so eng und steil, da sollte man lieber in den zweiten, manchmal sogar in den ersten Gang schalten. Das kurze, mehrmalige Betätigen der Hupe ist besonders auf engen Straßen sinnvoll, damit entgegenkommende Autofahrer gewarnt werden, dass man unterwegs ist.
Tanken auf Mallorca
Im Mietvertrag der Verleihfirma steht geschrieben, ob man Diesel oder Benziner hat. Bei bleifrei gibt es 95er Oktan, bzw. 98er Oktan. Die Oktanzahl ist das Maß für die Klopffestigkeit des Treibstoffs. Eine höhere Oktanzahl verringert die Gefahr von Fehlzündungen. 98er ist ca 10 Cent teurer und an den Tankstellen mit Bedienung greift der Tankwart natürlich zum teureren Sprit, den man wahrscheinlich jedoch gar nicht braucht. Ein kleiner Obolus sollte für den Tankwart und dessen Service schon rausspringen.
Zum Schluss noch paar spanische Wörter für Autofahrer, die sie an der nächsten Tankstelle ausprobieren können:
- Tankstelle – Gasolinera
- Benzin – Gasolina
- Diesel – Diesel
- bleifrei – Sin plomo
- Benzin 95 – Gasolina noventa y cinco
- Benzin 98 – Gasolina noventa y ocho
- Für 20 Euro – para veinte euro
- Für 30 Euro – para treinta
- Für 40 Euro – para cuarenta
- Für 50 Euro – para cincuenta
- Voll – Lleno
Wir hoffen, dass der ein oder andere nützliche Mietwagen-Tipp dabei war und wünschen eine sichere Fahrt auf Mallorca!