Jedem, der nicht nur zum Saufen im Bierkönig nach Mallorca fliegt, werden die hässlichen Hotels aufgefallen sein, die es praktisch an jeder Ecke auf der Insel gibt. Bettenburgen für hunderte Gäste, die die Landschaft verschandeln. Passt das noch ins Bild einer Insel, die sich vom Billigtourismus alá „Ballermann“ allmählich distanzieren will? Peter Maffay, einer der bekanntesten Deutschen auf Mallorca, würde wohl am liebsten die Abrissbirne bestellen. In einem neuen Interview übte er Kritik an dem Massentourismus.
Maffay kam das erste Mal 1972 nach Mallorca, seitdem kehrte er immer wieder dorthin zurück. In all den Jahren bekam er praktisch aus erster Hand mit, wie aus dem einstigen Geheimtipp eines der beliebtesten Urlaubsziele Europas wurde, mit allen Vor- und Nachteilen, die das so mit sich bringt.
„Die Bebauung wurde immer dichter, es wurden mehr Straßen errichtet. Damit nahm die Versiegelung des Bodens immer mehr zu“, erklärte der Musiker der ‚Mallorca Zeitung‚. Er fügte hinzu, dass die Inselverantwortlichen das vielleicht irgendwann „bereuen“ werden.
Noch mehr Bettenbunker, wie es sie zuhauf in den touristischen Ballungszentren gibt, würde Maffay nicht gutheißen. „Die Insel braucht nicht noch mehr Hotels, ein Ausverkauf Mallorcas wäre schade.“ Löblich findet er, dass die jungen Menschen heute teilweise bewusster mit der Natur umgehen würden, als das früher der Fall war. Allerdings sollte das zum gesunden Menschenverstand gehören, nirgendwo seinen Müll liegen zu lassen oder Wasser zu verschwenden.
Sehnsuchtsvoll blickt Peter Maffay auf die kleine Nachbarinsel Menorca, die erstens nicht diesen bedingungslosen Massentourismus erlebt und zweitens beim Thema Umweltschutz „die Nase vorn“ habe.
Realistisch schätzt der 67-Jährige die Zukunft Mallorcas ein. Er geht davon aus, dass durch die politischen Spannungen in der Türkei, Ägypten und anderen Urlaubsländern viele lieber auf die Balearen ausweichen. Das bestätigen auch die immer neuen Passagierrekorde, die der Flughafen in Palma vermeldet.
Seit Jahren betreibt Peter Maffay mit seiner Tabaluga-Stiftung in Pollenca einen Öko-Bauernhof, auf dem auch benachteiligte Kinder inmitten von Oliven- und Zitronenplantagen kostenlos ihre Ferien verbringen können. Seinen Lebensmittelpunkt hat er jedoch nach wie vor in Deutschland.
Da kann ich dem Peter Maffay nur zustimmen!
Ich finde besonders die neuen Rekorde für Mietwagen auf Mallorca ganz furchtbar. Die haben – so hört man 90.000 neue (!) Mietwagen dazu geholt. Parkplätze gibt es nicht mehr. Das nervt vor allem die Einheimischen, die vor ihrer eigenen Haustür keinen Parkplatz mehr finden. Jetzt gibt es plötzlich immer mehr Staus auf Mallorcas Straßen und die Anzahl der tödlichen Unfälle steigt auch. Das dramatische dabei ist, dass die Preise für Mietwagen dadurch natürlich sinken. Das heißt heute ist es billiger sich einen Mietwagen für die Strecke vom Flughafen zum Hotel zu besorgen, als mit dem Bus oder Taxi zu fahren. (Je nach Ort ist das tatsächlich so.) Das ist für die Insel und die Umwelt natürlich eine totale Katastrophe.
Wir ersticken Mallorca. Aus Gier. Alles wirklich schade.