Während in Bonn aktuell noch Vertreter dutzender Staaten über einen Weg aus der Klimakrise beraten und wohl am Ende wieder nur ein fauler Kompromiss bei rauskommt, hat die Balearen-Regierung längst Maßnahmen ergriffen, um den CO2-Fußabdruck der Inseln zu senken. Das ehrgeizige Ziel: Ab dem Jahr 2030 soll jeder Mietwagen auf Mallorca und den kleineren Nachbarn rein elektrisch fahren.
Am heutigen Donnerstag (16.11.) ging Verkehrsminister Marc Pons im Rahmen einer Pressekonferenz mit dem Plan an die Öffentlichkeit.
Aktuell werden 35 Prozent der CO2-Emmissionen auf den Balearen durch den Autoverkehr verursacht. Mitschuldig an der Misere sind die Millionen Urlauber, die Jahr für Jahr in Mietwagen übers Land gondeln, um zu den Aussichtspunkten und Sehenswürdigkeiten zu gelangen, von denen viele ohne Auto nur schwer zu erreichen sind.
Im wichtigen Klimaabkommen von Paris wurde festgelegt, dass der Großteil aller Fahrzeuge bis 2050 mit E-Antrieb unterwegs sein soll. Damit wäre die Luft deutlich sauberer als jetzt, doch so einfach ist das natürlich nicht. Die Buchstaben auf dem Papier müssen auch umgesetzt werden, um den Ausstoß klimaschädlicher Treibhausgase bis 2050 um 80-95% im Vergleich zu 1990 zu reduzieren. Dieses Ziel hat sich die EU gesetzt, um dazu beizutragen, die Erderwärmung auf unter 2 Grad Celsius zu begrenzen.
Ein wichtiges Signal in Richtung der von der Autolobby beeinflussten Politiker auf dem Festland kommt nun von den Balearen. Die Autovermieter sind dazu verpflichtet, dass sie ab 2020 10 Prozent ihrer Flotte mit Elektroautos ausstatten. Ein Jahr später sollen weitere 10 Prozent hinzukommen und so weiter. Damit wären bis 2030 alle Mietwagen elektrisch.
Schon heute wird auf Mallorca der Grundstein für die Elektromobilität gelegt. In den kommenden Jahren werden 300 neue Stromtankstellen gebaut, die sich zu den bereits vorhandenen 150 Stück gesellen.