Mallorca war bisher eigentlich stets ein Garant für stabile Urlauberströme. Jahrzehntelang boomte der Tourismus auf der Insel. Doch die Branche befürchtet, dass die Saison 2019 keine rekordverdächtige werden wird.
Einem Bericht der spanischen Zeitung ‚Ultima Hora‘ zufolge, sollen die Buchungszahlen deutlich unter den Erwartungen liegen, nämlich ganze 17 Prozent unterhalb des Vorjahresniveaus. Schon jetzt sei von einem „komplizierten Sommer“ die Rede.
Als einer der Hauptgründe werden die steigenden Preise angeführt, die bereits neulich auf der Tourismusmesse ‚Fitur‘ in Madrid thematisiert wurden. Hoteliers würden bis zu 20 Prozent mehr verlangen, als das noch vor fünf Jahren der Fall gewesen sei.
Auch das Wiedererstarken der in den vergangenen Jahren noch schwächelnden Touri-Konkurrenten wie Ägypten, Griechenland, Türkei oder Bulgarien setzt den Balearen-Inseln zu.
Negativ soll sich außerdem die sogenannte „Touristensteuer“ Ecotasa auswirken. Schien diese seit ihrer Einführung am 01. Juli 2016 noch recht wenig Einfluss auf den Mallorca-Boom gehabt zu haben, scheint sich der Trend nun umzukehren. Im letzten Jahr wurde die Ecotasa nämlich verdoppelt – auf bis zu 4 Euro pro Kopf und Tag, abhängig von der gebuchten Unterkunftskategorie.
Was für viele Einheimische oder Umweltschützer eine gute Nachricht ist, wird den Verantwortlichen der mallorquinischen Touristenbranche die Schweißperlen auf die Stirn treiben. Manch eine Fluggesellschaft könnte sogar mit dem Gedanken spielen, ihre Kapazitäten nach Palma zu verringern, um nicht mit halbvollen Flugzeugen die Balearen anzusteuern und damit finanzielle Einbußen zu erleiden.
Ob es nun wirklich so weit kommt, dass der Sommer auf Mallorca zu einem kleinen Debakel wird, gilt es abzuwarten. Nach wie vor kann rund um die Uhr gebucht werden und die traditionell heiße Phase läuft noch bis zum 15. März. Erst dann ist wirklich abzuschätzen, wohin die Reise führen wird.