Während der Terror Europa fest im Klammergriff hält, ergreifen besonders gefährdete Orte entsprechende Gegenmaßnahmen, um potenzielle Anschläge im Keim zu ersticken oder die Schäden so gering wie möglich zu halten. In Mallorcas Hauptstadt Palma wurden im August Beton-Barrieren aufgestellt, nun zieht das ehemalige Fischerdorf Es Molinar nach.
Die Facebook-Seite „Es Molinar Patrimoni de la Humanitat“ lud am 15. September Bilder hoch, welche die aufgereihten Schutzwälle an der Strandpromenade zeigen. Schön ist allerdings was anderes.
Das ist auch der Grund, warum diese Poller nicht ewig dort stehen sollen. Stattdessen sollen die Klötze bald durch ansprechendere Versionen ersetzt werden, schließlich will man sich trotz aller Schutzbedürftigkeit nicht die Touristen vergraulen.
Allerdings sind die Beton-Bolzen nicht unumstritten. Kritiker meinen, sie würden sowieso kaum eine Schutzwirkung haben, wenn jemand z.B. mit einem LKW in eine Menschenmenge brettern will. Das bestätigte auch ein Test des MDR-Magazins ‚Umschau‘ in Zusammenarbeit mit der Dekra. Dabei durchbrachen mehrere Test-LKWs die Absperrungen, die dem Fahrzeugtyp vom Anschlag in Nizza entsprachen.
Inwieweit der Fahrer danach außer Gefecht gesetzt ist, kann man sicher pauschal nicht beantworten. Ein privater „Crash Test“ mit einem Lastwagen im Mai ging für den Fahrer nicht so glimpflich aus. Er wurde beim Aufprall schwer verletzt, wie dieses Video zeigt.
Anwohner von Es Molinar haben außerdem die Sorge, dass es im Dunkeln zu Unfällen mit Radfahrern und Fußgängern kommen könnte, weil die Beleuchtung eher schlecht als recht ist.
Nach dem Barcelona-Anschlag (17. August, 16 Tote) ließ Palma an der Plaza de Espana Anti-Terror-Klötzer in die Fußgängerzone setzen. Die Policia Local zeigte ein Foto der Maßnahme. Die stark frequentierte und unter deutschen Touristen besonders beliebte Playa de Palma gehört ebenfalls dazu.
Schade, dass solche Maßnahmen überhaupt notwendig sind.