„Ach, man kennt doch schon alles!“ Habt ihr diesen Satz über Mallorca auch schon mal von Leuten gehört, die drei oder vier Mal auf der Insel waren und dabei noch die meiste Zeit an ein und demselben Strand verbrachten?
Wir finden jedenfalls immer neue Plätze und Orte, die uns ein „Wow“ entlocken. Dabei werden wir meist durch tolle Fotos oder Empfehlungen im Internet inspiriert, uns nach dorthin aufzumachen. So war es in diesem Urlaub auch bei unserer Wanderung zur Cala Magraner an der Ostküste.
Es gibt mehrere Zugangsbeschreibungen zum Strand, also haben wir uns im Web vorab einen Überblick verschafft (wir sind keine Wanderprofis und haben manchmal so unsere Schwierigkeiten den richtigen Weg zu finden 😅).
Von Porto Cristo kommend sind wir auf der Ma-4014 bei Kilometerstein 6 nach Cales de Mallorca abgebogen. Nach etwa 2 Kilometern befindet sich unmittelbar an der Fahrbahn linker Hand eine kleine, befestigte Fläche, auf der wir unser Auto geparkt haben.
Unsere Wanderung zur Cala Magraner bzw. zu ihren Nebenbuchten Cala Pilota und Cala Virgili (die wir diesmal links, nein rechts liegen gelassen haben) beginnt an dem direkt hier abgehenden Schotterweg. Nach 100 Metern versperrt ein Metalltor den Weg durch das in Privatbesitz befindliche Schutzgebiet, aber eine (offizielle) Öffnung in der Steinmauer erlaubt jedermann den Durchlass.
Von hier laufen wir nun die reichlich 3 Kilometer lange Strecke praktisch immer geradeaus. Die ab und zu links und rechts abgehenden Pfade ignorieren wir. Der breite Sand- und Kiesweg schlängelt sich durch die typische Maccia-Landschaft Mallorcas, das heißt, nur selten finden wir hier unter Bäumen ein Fleckchen Schatten.
Nach reichlich 50 Minuten stehen wir endlich oberhalb am Rande der Bucht und können unser Glück kaum fassen – kein Mensch weit und breit außer uns. Der Weg hinunter ist nicht ganz einfach, jetzt ist etwas Kraxeln angesagt und wir sind froh, uns für festes Schuhwerk entschieden zu haben.
Über Geröll, Steine und Kies laufen wir zum gegenüberliegenden Ende des Strandes, denn hier spendet um diese Zeit die steile Felswand noch etwas Schatten. Nach einem kleinen Picknick aus dem Rucksack geht es erst einmal zu einer kleinen „Strandinspektion“.
Die Cala Magraner gehört zu den noch völlig naturbelassenen Buchten der Insel, es gibt keinerlei Serviceeinrichtungen, noch nicht einmal Mülleimer, aber dafür – jedenfalls bei unserem Besuch – jede Menge Seegrasablagerungen am Ufer. Das schroff aufragende Kliff mit mehreren kleinen Höhlen ist für Freikletterer ein beliebter Anziehungspunkt.
An der Nordseite stoßen wir auf die Grundmauern eines verfallenen Gebäudes. Ob hier einmal ein kleines Fischerhaus oder eine Schiffsgarage stand, können wir nur spekulieren. Im hinteren Bereich der Bucht stoßen wir auf einen Brackwasserteich, doch der darin angespülte Unrat und der nicht ganz so angenehme Geruch hier sind nicht so berauschend und wir laufen lieber zum Wasser zurück.
Jetzt hält uns nichts mehr, Badeschuhe* an, Schnorchel und Taucherbrille geschnappt und ab ins Wasser. Auch wenn wirklich eine ganze Menge altes Seegras am Ufer liegt, gibt es sandige Abschnitte, die einen bequemen Einstieg ins Meer ermöglichen. Das türkisblaue Wasser ist sauber, kristallklar und spiegelglatt, also einfach ideal zum Schwimmen, Tauchen und Schnorcheln.
Langsam „füllt“ sich nun die Cala Magraner, zwei kleine Segelyachten ankern in der Bucht, mit einem Schlauchboot kommen drei Leute an Land und auch über den Landweg sind zwei Pärchen angekommen.
Mit einem kleinen Sonnenbad lassen wir unseren Strandbesuch langsam ausklingen. Auf dem selben Weg wie zuvor geht es zurück. Die Sonne brennt unbarmherzig, so dass wir fast jeden der wenigen Bäume für einen kurzen Boxenstopp zum Schattentanken nutzen.
Unser Fazit: Wer die Natur Mallorcas liebt, Ruhe sucht, auf die üblichen Serviceleistungen an einem Strand keinen Wert legt und auch eine kleine, einfache Wanderung in Kauf nimmt, findet in der Cala Magraner ein kleines Paradies.
Service:
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