In Spanien ist das Aufrechterhalten einer Tradition wichtiger als das Wohl eines Tierlebens. Erst im Sommer letzten Jahres konnte das regierende Linksbündnis auf der Insel durchsetzen, dass es keine tödlichen Stierkämpfe mehr gibt. Bereits im September 2017 legte Ministerpräsident Mariano Rajoy dagegen Beschwerde beim Verfassungsgericht ein.
Am Donnerstag gab es in dem Fall ein Urteil, das den Tierschutz mit Füßen tritt.
Das Verbot der Stierkämpfe wurde für ungültig erklärt. Es heißt, dass das Balearen-Parlament gar nicht befugt sei, die überregionale Institution Stierkampf zu verändern, diese wurde 2013 schließlich zum nationalen Kulturgut erklärt.
Die Richter – anscheinend Fans des blutigen Spektakels – erklärten, dass es dazugehört, dass der Stier am Ende stirbt. Deswegen sollen Degen fortan wieder erlaubt sein und auch die Begrenzung eines Kampfes auf 10 Minuten hob das Gericht wieder auf.
Der bisher letzte Kampf dieser Art fand im August 2017 in der Arena Coliseo Balear in Palma statt.
Ob es nun wieder zu Kämpfen kommt, liegt jedoch nicht nur bei der Regierung, sondern auch bei den Zuschauern. Bleiben diese aus, macht es für die Veranstalter keinen Sinn, diese Tradition aufrechtzuerhalten.
Bliebt für die Tiere zu hoffen, dass das Interesse der Bevölkerung an Veranstaltungen dieser Art auch weiterhin abnimmt und ihnen so dieses schreckliche Schicksal erspart wird.