Mallorca und die Mandelblüte gehören wohl zusammen wie Pech und Schwefel. Jetzt ist es wieder so weit. Bei frühlingshaften Temperaturen von 15 bis 20 Grad bringen die rund 8 Millionen Mandelbäume der Insel ihre zarten, weiß- und rosafarbenen Blüten hervor. Überall setzen einzelne Mandelbäume oder ganze Mandelbaumplantagen ihre Farbtupfer zwischen grüne und saftige Wiesen.
Dabei verdankt die Insel dieses alljährliche Wunder der Natur aber eigentlich einem kleinen Schädling. Im 19. Jahrhundert wurden die Weinanbaugebiete durch eine verheerende Reblausplage praktisch vollständig vernichtet. Die mallorquinischen Weinbauern mussten eine andere Einnahmequelle finden und pflanzten deshalb die Mandelbäume an, die ursprünglich aus dem Orient stammen. In ihrer neuen Heimat fanden die Bäume ideale Bedingungen vor, um zu gedeihen und damit zu einem Wahrzeichen Mallorcas zu werden.
Schon gewusst? Bei den weißen Blüten handelt es sich um Süßmandeln, während die rosafarbenen Blüten Bittermandeln sind.
Doch die Mandelbäume sind nicht nur für die Augen ein wahrer Genuss, sondern natürlich auch für den Gaumen. Ob süß, man denke nur an den köstlichen Gató de Almendra (mallorquinischer Mandelkuchen) oder Turrón, eine Variante des weißen Nougats, oder herzhaft als traditionelle Füllung eines Spanferkels – Mandeln haben ihren festen Platz in der spanischen Küche.
Gefahr für die Mandelbäume & Mandelblüte auf Mallorca
Früher holten die Mandelbäume die mallorquinischen Bauern aus der Krise, heute stecken sie selbst in einer. Schuld daran ist unter anderem das „Feuerbakterium“, das im Frühjahr 2017 laut der Balearenregierung 105 Bäume infiziert haben soll. Ist ein Baum erst einmal infiziert, gibt es keine Rettung und er muss mitsamt seiner Wurzeln vernichtet werden, um die Verbreitung des Bakteriums zu verhindern.
Bereits Mitte bis Ende Januar verabschiedet sich Mallorca vom Winter und der Frühling hält auf der Insel Einzug. Warme Sonnenstrahlen und milde Temperaturen laden zu Ausflügen in der Natur ein, die durch das Farbspiel der Mandelblüte noch interessanter werden. Allerspätestens bis Anfang März gibt es dieses wunderschöne Naturschauspiel zu betrachten, danach ist es auch schon wieder vorbei.
Tipp! Besonders im Inselinneren hat man die Chance, Mandelbäume zu sehen.
Mallorca auf eigene Faust zu entdecken und sich einen Mietwagen zu nehmen, ist immer eine gute Idee. Ihr müsst das Auto ja nicht gleich für den gesamten Urlaub mieten, ein paar Tage reichen auch aus, um euch zumindest ein paar der schönsten Aussichtspunkte Mallorcas anzuschauen. Auf dem Weg dorthin kommt ihr sicherlich an dem einen oder anderen Mandelbaum vorbei. Wer nicht mit dem Auto fahren will, kann sich natürlich auch ein Fahrrad mieten. So könnt ihr die Insel ganz entspannt erkunden und euch von der Mentalität der Spanier („Mañana, Mañana“) anstecken lassen.
Wem das alle nichts ist, der kann auch mit dem Roten Blitz von Palma über Bunyola bis nach Sóller fahren. Die seit 1912 betriebene Schmalspurbahn fährt durch die Tramuntana vorbei an Orangenbäumen, aber auch Mandelbäume sind entlang der Strecke zu sehen. Vielleicht ja sogar, wenn die Mandelblüte in vollem Gange ist?
Der erste Zug von Palma startet in der Wintersaison, die von November bis März geht, am Morgen um 10:30 Uhr, der letzte um 18:00 Uhr. Im Sommer verkehren die Züge aufgrund der hohen Nachfrage öfter.
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Unser Fazit: Mallorcas Mandelblüte ist ein eigentlich einfaches und doch ganz besonderes Naturschauspiel, das die Urlauber schon in der Vorsaison auf die Baleareninsel lockt und die Landschaft in ein Blütenmeer verwandelt.
Um dieses Naturschauspiel zu erleben, braucht man jedoch auch ein wenig Glück, da man im Vorfeld nie genau sagen kann, wann genau die Bäume blühen werden. Statt die Reise lange Zeit im Voraus zu planen, sollte man also besser spontan sein und kurzfristig nach Mallorca fliegen.