Palma hat die Faxen dicke. Das Image der Inselhauptstadt hat in den letzten Jahr aufgrund der Ballermann-Urlauber stark gelitten und soll nun mit der Hilfe von drastischen Strafen aufpoliert werden.
Diese brachte das Rathaus von Palma in einer Bürger-Verordnung auf den Weg, die wohl schon im September rechtskräftig werden könnte. Wer sich dann bei diversen Delikten erwischen lässt, muss kräftig in die Tasche greifen und teilweise so viel wie für den ganzen Urlaub zahlen.
Da sich die Straßenhändler, die Waren wie Brillen, Handtaschen und Uhren anbieten, nicht an Gesetze halten, werden bald auch ihre Käufer bestraft. Statt einem Schnäppchen von 5€ bezahlen sie am Ende eine Forderung der Polizei in Höhe von 100 bis 750 Euro (übrigens genau wie die Verkäufer selbst). Die gleichen Kosten kommen auf Touristen zu, die sich am Strand illegal massieren lassen.
Verboten sind außerdem:
- Oberkörperfrei in der Stadt unterwegs sein (Strafe: 100 bis 750 Euro)
- Balconing* (Strafe: 1500 Euro)
- Saufgelage mit mehr als zehn Beteiligten (Strafe: bis zu 3000 Euro)
- Straßenverkauf von Alkohol (Strafe: 700 bis 1500 Euro)
- Pub Crawlings (organisierte Kneipentouren)
*In diesem Sommer scheint das Balconing bei Urlaubern eine sehr beliebte Sportart zu sein. Laut Recherche der ,Bild‘ Zeitung, kam es in diesem Jahr bereits zu elf Stürzen von Balkonen, von denen sieben tödlich endeten.
Außerdem wird der Verkauf von Alkohol in der Zeit von Mitternacht bis 8 Uhr unter Strafe gestellt. Eine Ausnahme gibt es für gastronomische Einrichtungen, die jedoch dafür sorgen müssen, dass der Alkohol nicht außerhalb ihrer Einrichtung konsumiert wird.
Die Maßnahmen sollen vor allen den Anwohnern dienen, die in Problemvierteln leben und sich Sommer für Sommer mit den feierwütigen Touristen und deren teilweise fragwürdigem Verhalten herumschlagen müssen.
Richtig so! Vielleicht schrecken diese hohen Strafen so manchen ab, der sich dann endlich nicht wie die Axt im Walde benimmt, nur weil er im Urlaub ist.