Sa Dragonera ist eine unbewohnte, unter Naturschutz gestellte Felsinsel an der Südwestküste Mallorcas. Auch wenn das Eiland nur etwa 4 km lang und 900 m breit ist und die höchste Erhebung, der Na Pópia, gerade mal 353 m misst, ist es besonders bei Wanderern und Ornithologen sehr beliebt. Viele Seevögel, wie der Eleonorenfalke oder die Korallenmöwe, haben hier ihre Brutgebiete.
Die Überfahrt mit dem kleinen Fährschiff von Sant Elm aus dauert etwa 15 bis 20 Minuten, dann ist der kleine Naturhafen Cala Lladó erreicht. In einer Rangerstation kann man sich ausführlich über die Geschichte, die Tier- und Pflanzenwelt, die Maßnahmen zum Naturschutz und die Arbeit der Umweltorganisation GOB informieren. Auf mehreren angelegten und ausgebauten Wegen hat man die Möglichkeit, die fast völlig naturbelassene Insel zu erkunden. Die verschiedenen Touren mit Gehzeiten zwischen 30 Minuten bis 3 Stunden – beispielsweise zu den Leuchttürmen am Cap de Tramuntana (Nordostspitze) und Llebeig (Südwesten) – sind gut ausgeschildert.
Die Wanderung auf den Na Pópia – Gehzeit ca. 2 Stunden – ist sehr empfehlenswert. In unzähligen Serpentinen führt der immer schmaler werdende Pfad zu dem alten verfallenen Leuchtturm Far Vell. Von hier oben aus hat man einen grandiosen Ausblick auf die Steilküste Mallorcas bei Andratx, das Städtchen Sant Elm und die noch kleinere Insel Es Pantaleu.
Der überwiegende Teil von Dragonera ist mit kleinwüchsigen Gehölzen und Sträuchern (Macchia) bedeckt, weit verbreitet sind beispielsweise Rosmarinbüsche, Heidekraut und wilde Olivenbäume.
Die Insel ist zugleich Heimat der Dragonera-Eidechse, einer Unterart der Balearen-Eidechse, die nur hier zu finden ist. Die kleinen Tierchen sind sehr zutraulich. Bei einer Rast braucht man nicht lange zu warten und man ist von einer Gruppe dieser Reptilien umzingelt, die gerne auf kleine Obststückchen oder ähnliches warten, um damit vor allem auch ihren Durst zu stillen.
Die Überfahrt von Sant Elm nach Dragonera ist in den Sommermonaten täglich ab ca. 10:00 Uhr im 30-Minuten-Takt möglich. Die Hin- und Rückfahrt kostet 13,00 EUR pro Person. Da es keinerlei Verpflegungsmöglichkeiten vor Ort gibt, sollte man sich unbedingt mit genügend Getränken und Proviant versorgen. Auf keinen Fall dürfen Sonnencreme und Kopfbedeckung vergessen werden, denn die karge Vegetation bietet nur wenig Schatten.