Eigentlich wäre es nötig, der Umweltverschmutzung auf Mallorca und den Balearen mit sofortiger Wirkung auf die Pelle zu rücken, doch Mallorcas Hauptstadt Palma handelte einen faulen Deal aus, der für Umweltschützer weder Fisch noch Fleisch sein wird. Es geht um das geplante Plastiktüten-Verbot in der Inselmetropole.
Der Plan der Stadt sah vor, dass das Verbot bereits Ende Januar auf den Weg gebracht wird. Doch die Einzelhändler in der Stadt gingen auf die Barrikaden. Der Dachverband der Geschäftstreibenden, Afedeco, zog erfolgreich vor ein Gericht.
Am Ende sieht die Einigung so aus: Ein weiteres Jahr Vermüllung von Innenstadt, Stränden und Meer, denn das Verbot tritt nun erst 2019 in Kraft. Schonzeit für die Händler.
Bis dahin werden weiterhin Plastiktüten an die Kunden ausgegeben, wie man es auch aus etlichen Supermärkten auf Mallorca kennt, wo fleißige Mitarbeiter gerne ungefragt den gesamten Einkauf in weißen Plastiktütchen verstauen, obwohl es auch mit deutlich weniger Verpackungsmüll gehen würde.
In Deutschland sind kostenlose Tüten seit dem letzten Jahr aus dem Einzelhandel verschwunden. Die Erfolgsbilanz ist beeindruckend. Seitdem die Tüten etwas kosten, ist laut dem Handelsverband Deutschland (HDE) der Pro-Kopf-Verbrauch im vergangenen Jahr von 68 auf 45 Tüten zurückgegangen.
Wem etwas an der Umwelt liegt, der greift stattdessen lieber zum guten alten Baumwoll-Beutel oder den sehr stabilen Polyester-Beuteln, wie es sie z.B. im Mercadona in Can Picafort gibt. Die sind nicht hässlich und können unzählige Male wiederverwendet werden.