Wer Mallorca hört, denkt unwillkürlich an glitzerndes, blaues und erfrischendes Wasser. Doch die Insel ist „nur“ davon umgeben. Tatsächlich besitzt Mallorca keinen einzigen Fluss oder natürlichen See.
Mitunter gibt es sie zwar, reißende Sturzbäche, die die Wassermassen ins Meer ableiten, aber dies sind nur ausgetrocknete Flussbetten, sogenannte Torrents, die sich nach starken Regenfällen oft in kürzester Zeit mit Wasser füllen.
Nicht selten führen sintflutartige Unwetter zu regelrechten Naturkatastrophen, die nicht nur Sachschäden in Millionenhöhe verursachen, sondern nicht selten sogar Menschenopfer fordern. Die Reinigung und Instandhaltung der Torrents ist deshalb wichtiger Hochwasserschutz, um Überschwemmungen zu vermeiden. Einer der bekanntesten ist der Torrent des Pareis in der Serra de Tramuntana.
Auch die bekannten Speicherseen Gorg Blau und Cúber sind nicht „echt“, sondern künstlich angelegt und untereinander verbunden. Seit 1971 dienen sie vorwiegend der Trinkwasserversorgung der Inselhauptstadt, können diese aber durch den gestiegenen Wasserbedarf nur noch teilweise absichern.
Insbesondere die Errichtung des Cúbers forderte seinen Tribut an die mallorquinische Geschichte, denn einst befand sich hier das prähistorische Heiligtum Almallutx, dessen Geschichte bis ins 7. Jahrhundert vor Christus reicht. Noch heute kann man – allerdings nur bei niedrigem Wasserstand – Mauerreste und Säulen erkennen.