Wenn Ihr im Urlaub mehr über die Geschichte Mallorcas – auch die militärische – erfahren wollt, können wir euch einen Besuch des Militärmuseums in Palma de Mallorca empfehlen.
Südlich vom Stadtteil Porto Pi gelegen, erheben sich die Mauern des Museo Histórico Militar de San Carlos, so der offizielle Name, welches seit 1981 als museale Einrichtung dient.
Zum Ende des 19. Jahrhunderts wurden hier Kanonen und die dazugehörige Munition fabriziert, danach diente diese Anlage bis ungefähr 1980 als Artillerie-Kaserne und war gleichzeitig Militärgefängnis.
Einerseits bietet die im 18. Jahrhundert errichtete alte Festungsanlage Sant Carles einen interessanten Einblick in die verschiedensten Epochen und zum anderen habt ihr von dem imposanten Rundgang einen fantastischen Panoramablick über die gesamte Bucht von Palma, vom Horizont über El Arenal bis zum Castell de Bellver.
Wenn ihr Glück (oder Pech) habt, liegen am Kai die großen Ozeanriesen mit ihren Tausenden von Touristen.
Der hohe Leuchtturm in unmittelbarer Nähe war im 17. Jahrhundert ständig besetzt, da die Bucht von Palma eine bedeutende Anlaufstelle von Handelsschiffen war und eventuelle Piratenüberfälle durch diese abgewehrt werden konnten.
Dieser Leuchtturm namens Torre de Senyals, oder auch Far de Porto Pi, gehört zu den ältesten seiner Art in der Welt und wurde anno 1290 wahrscheinlich auf römischen Fundamenten erbaut.
Der gepflasterte Innenhof liegt in der Mittagszeit voll im gleißenden Sonnenlicht und man kann sich sehr gut vorstellen, wie die Soldaten beim Appell bzw. Exerzieren hier einst in ihren Uniformen geschwitzt haben mussten.
Von hier aus gehen neun Ausstellungssäle ab, in denen sich die Colección Llorente – eine private Waffensammlung – befindet. Diese zählt zu den bedeutendsten ihrer Art in Spanien. So findet man die unterschiedlichsten Waffen, so zum Beispiel Pfeile und Bögen, Schwerter, Dolche und Säbel aus dem 14. bis 19. Jahrhundert.
Doch nicht alle dienten der Verteidigung, einige von ihnen waren auch für verschiedene Zeremonien und Rituale gedacht.
Auch über 130 Feuerwaffen vom 17. bis 19. Jahrhundert kann der interessierte Besucher hier betrachten.
Wuchtige Kanonenkugeln, zu Pyramiden gestapelt, liegen neben Schaukästen, die unter anderen die verschiedensten Militär-Uniformen, Landkarten, alte Pferdesättel und technische Apparaturen zur Verständigung enthalten.
In der Außenanlage des Museums stehen unterschiedliche antike Kanonen und modernere Artillerie-Geschütze nebst riesigen Flakscheinwerfer, die mit ihren enormen Lichtfingern den Nachthimmel taghell erleuchten konnten. Sie geben ein stummes Zeugnis von den Schrecken des zweiten Weltkrieges.
Bei unserem Besuch hier (Juli 2019) war die kleine Bar leider wegen Umbauarbeiten geschlossen.
Öffnungszeiten:
Montag geschlossen
Dienstag bis Sonnabend von 9:00 Uhr – 13:00 Uhr
Sonntag von 10:00 Uhr – 13:00 Uhr
Der Eintritt ist frei
Adresse:
Carretera Dic de l’Oest,
s/n, 07015 Palma