Ende letzten Jahres konnte sich die EU darauf einigen, Einweg-Plastik zu verbieten und den Umweltschutz damit voranzutreiben. Wer auf Mallorca unterwegs ist weiß, dass die Insel dieses Verbot dringend nötig hat. Denn nicht nur in den Partyhochburgen wie Arenal und Magaluf, sondern auch an weniger besuchten Stränden und in Wäldern hinterlassen Urlauber und Einheimische ihren Müll.
Statt sich mit der teuren Entsorgung herumzuschlagen, will man nun lieber dafür sorgen, dass gar nicht erst so viel Müll entsteht. „Statt uns auf die Entsorgung von Abfall zu fixieren, wollen wir vermeiden, dass der Müll überhaupt entsteht“, erklärte Sebastià Sansó vom balearischen Umweltministerium.
Noch in diesem Jahr könnte das Umweltgesetz in Kraft treten, das Einwegplastiktüten, Plastikstrohhalme, Plastikgeschirr, Einwegrasierer und Feuchttücher aus den Regalen der Geschäfte verbannt. Ersetzt werden sollen diese Produkte durch kompostierbare Alternativen. Die beliebten Kaffeekapseln, die nicht kompostierbar sind, sollen an die Produzenten zurückgeschickt werden.
Wird der Gesetzesentwurf abgesegnet, kommt die Inselregierung dem Verbot der EU zuvor, das erst ab 2021 gelten soll.
Einen großen Verursacher der Probleme sieht der Direktor für Abfallpolitik im Tourismus. „Wir haben nur ein begrenztes Territorium, dessen Umwelt empfindlich ist, und zugleich eine überwiegend touristische Industrie, die den Gebrauch von Plastikprodukten in die Höhe treibt“, meinte Sansó.
Auch wenn dieses Verbot sicherlich einige Menschen verärgern dürfte, hat Mallorca es bitter nötig. Als im August 2018 Müllboote vor der Küste unterwegs waren, sammelten sie 13,3 Tonnen Abfälle ein. Bei der Hälfte davon soll es sich um Plastikprodukte gehandelt haben.