Mallorca kommt einfach nicht zur Ruhe. Nach dem schweren Unwetter, das erst vor Kurzem Sant Llorenç unter Wasser setzte und 13 Todesopfer forderte, zog gestern und heute der nächste Sturm über die Insel hinweg. Dieser brachte wieder unglaublich viel Regen mit sich – wieder traf es den Norden und Osten Mallorcas besonders stark.
Videos zeigen, wie ganze Landstriche überflutet sind. Der Sturzbach Torrent de s’Erbossar setzte unter anderem die Straße von Pollença nach Sa Pobla (Ma-2200) und die Straße Ma-3433 von Sa Pobla nach Alcudia unter Wasser. Auch hier zeigen Amateuraufnahmen, wie sich die Wassermassen mit brachialer Gewalt ihren Weg bahnten. Ebenso gewaltig ergoss sich der Torrent de Sant Miquel bei Alcudia über das Land.
Ins Zentrum von Pollença zu kommen war nach Angaben der ‚Mallorca Zeitung‘ über Stunden hinweg nicht möglich. Auch in Cala Millor, das beim letzten Unwetter noch mit einem blauen Auge davonkam, stand in der Nacht knöcheltief (oder tiefer) das Wasser in den Straßen.
Am Freitagvormittag mussten laut ‚MZ‘ etwa 60 Anwohner und Urlauber von Nothelfern aus Überflutungsgebieten gerettet werden.
Anscheinend blieb Sant Llorenç diesmal verschont von dem Sturm, zumindest gibt es keine Berichte über weitere Schäden.
Dort und in anderen betroffenen Orten wurde gerade erst Bilanz gezogen. Demnach haben 296 Haushalte einen Anspruch auf öffentliche „Rettungsgelder“. 46 Prozent davon haben ein „völlig zerstörtes Haus“ und erhalten als erste Nothilfe 5.500 Euro überwiesen. Die anderen bekommen 4.000 Euro. Bis zu 60.000 Euro sind mittelfristig für die Betroffenen möglich.
400 Autos wurden durch die Flutkatastrophe zerstört, genauso wie 133 Hektar Land inklusive hunderter Nutz- und Wildtiere, die vom Wasser mitgerissen wurden. Sieben Brücken und 22 Straßen sind teilweise zerstört worden. Für die Reparaturen stehen 23 Millionen Euro bereit.