Das Hotel Formentor ist das exklusivste Luxushotel Mallorcas mit Glamour, Charme und Tradition. Das begehrte Domizil gekrönter Häupter und unzähliger Prominenter aus Film, Musik und Politik. Mit dieser Vorstellung jedenfalls haben wir uns nach Formentor aufgemacht und waren, als wir vor dem Eingangsportal ankamen, zunächst – nun sagen wir mal – etwas ernüchtert. Der lang gestreckte zweistöckige Bau und Vorplatz wirken eher schmucklos und bescheiden.
Doch schon beim Betreten der Lobby ändert sich dieses Gefühl durch das noble Interieur, die farbenfrohen Blumenarrangements und die vornehme Begrüßung durch den Concierge schnell. Es ist ein nostalgischer, vielleicht sogar schon etwas angestaubter Luxus: bequeme Sofas, wuchtige Sessel, Gemälde in Goldrahmen, schwere Samtvorhänge, mit dunklem Holz getäfelte Decken, wertvolle Teppiche und antiquierte Tischleuchten.
Wir durchqueren das Eingangsfoyer und gelangen auf die Außenterrasse mit einer überraschenden und zugleich atemberaubenden Aussicht auf den großzügigen Garten, das Meer sowie die angrenzenden Berge. Die Lage des Hotels ist einmalig. Auf der Arkadenterrasse stehen runde Tische mit weißen Tischtüchern und braune Flechtstühle; ein Dutzend Ventilatoren bringen den jetzt noch frühstückenden Gästen angenehme Erfrischung.
Das Hotel wurde vor über 90 Jahren errichtet. Im Jahr 1929 begrüßte der Bauherr Adan Diehl, ein argentinischer Millionär und Kunstliebhaber, die ersten Gäste, die noch mit einem Boot von Pollenca aus übersetzten, da es noch nicht einmal eine ausgebaute Straße zur Hotelanlage gab.
Zu dieser Zeit steckte der Tourismus auf der Insel noch in den Kinderschuhen. War die Idee, in dieser noch völlig unberührten Natur ein Luxushotel zu eröffnen, nun absurd oder genial? Heute können wir diese Frage eindeutig beantworten. Obwohl der Bau Diehl in den finanziellen Ruin stürzte und er im Jahr 1934 völlig mittellos vor seinen Gläubigern fliehen musste, ist das Hotel schnell über die Grenzen Mallorcas bekannt geworden und zog von Anfang an Persönlichkeiten aus der Filmbranche, Literatur, Politik, Kunst und dem Adel an.
Die Gästeliste ist beeindruckend: Grace Kelly und Fürst Rainier, Winston Churchill, Charlie Chaplin, Helmut Schmidt, Errol Flynn, John Wayne, Ava Gardner, Gary Cooper, Rita Hayworth, Audrey Hepburn, Anthony Quinn, Sean Connery, Helmut Kohl, Michail Gorbatschow, Andrew Lloyd-Webber, Adam Sandler, Chris Rock, Elizabeth Taylor, der englische Prince of Wales (Edward) sowie seine damalige Geliebte fanden und finden hier Erholung und Ruhe ohne von Paparazzi und Klatschreportern belästigt zu werden.
Der Schauspieler Sir Peter Ustinov war bekennender Mallorca-Liebhaber und Stammgast in dieser Nobelherberge, sowohl privat als auch beruflich. 1992 wurde der Film „Das Böse unter der Sonne“, in dem er den belgischen Detektiv Hercule Poirot spielt, teilweise auf Mallorca gedreht. Drehorte waren unter anderem der Strand Formentor, die Cala Pi de la Posada, die Cala Deiá und das Landgut Raixa.
Das Hotel ist zudem Veranstaltungsort für wichtige internationale Events und Verleihungen, so zum Beispiel dem nach dem Hotel benannten Formentor-Literaturpreis. Der zwischenzeitlich verstorbene Präsident von Israel, Schimon Peres, und der frühere Palästinenserführer Jassir Arafat trafen sich hier zu politischen Beratungen.
Eine imposant breite Treppe führt hinunter zum Meer und in dem 80.000 Quadratmeter großen Park, der aus einem Mix von Laubbäumen, Aleppokiefern, Palmen, kunstvoll geschnittenen Buchsbäumen, blühenden Sträuchern, gepflegten Rasenflächen und liebevoll angelegten Blumenbeeten in den verschiedensten Farben besteht.
Moderne Poolbecken, bequeme Sonnenliegen und weiße Sonnenschirme gliedern sich harmonisch in die alte Parkanlage ein. Wasserrutschen, Kinderpoollandschaften oder Wasserpilze findet man hier nicht. Denn alle Sanierungen und Umbauten, die von der Barceló-Gruppe, in deren Besitz sich das Hotel Formentor seit dem Jahr 2006 befindet, schon vorgenommen wurden oder auch geplant sind, sollen behutsam umgesetzt werden, um den ursprünglichen Charakter des Hotels erhalten. Denn das Hotel Formentor ist – auch – ein Teil der Geschichte Mallorcas.
Der „Hotelstrand“ Playa de Formentor, der natürlich wie alle Strände in Spanien der gesamten Öffentlichkeit zur Verfügung steht, schließt sich direkt an das Hotel an.
Das Angebot in der noblen Snack Bar am Strand „La Veranda“ und die nicht weniger luxuriösen Sonnenliegen und strohgedeckten Sonnenschirme haben aber ihren Preis. Beispielsweise muss man die Reisekasse für einen Café con leche schon um 5,50 EUR und für eine Pizza Margherita um 17,50 EUR erleichtern. Sonnenliege und Schirm kosten für 2 Personen sogar sagenhafte 80,00 EUR (Hotelgäste kommen hier „günstiger“ weg, sie müssen nur 60,00 EUR bezahlen).
Nichtsdestotrotz ist bei einem Ausflug an die Playa de Formentor oder das Cap Formentor ein Abstecher in die großzügige Hotelanlage lohnenswert. Hier kann man ganz in Ruhe den etwas anachronistischen Pomp eines renommierten Hotels in einer traumhaften Landschaftskulisse erleben.
Hinweis: Den Artikel haben wir aus freien Stücken verfasst. Es gab keine Kooperation mit dem Hotel Formentor.
