Wir haben euch ja schon einige Plätze mitten im quirligen Palma verraten, an denen ihr Ruhe und Entspannung findet. Einen weiteren solchen Ort haben wir hinter den Mauern des prachtvollen Stadtpalastes des Juan March, ganz in der Nähe der Kathedrale La Seu entdeckt – das Museum Palau March.
Sicher, in einem Museum geht es wohl generell ruhig und beschaulich zu, aber diese Galerie hat bei uns sowohl mit einer interessanten Kunst- und Büchersammlung der Stiftung Bartolomé March als auch mit einer Dachterrasse umgeben von einem stilvollen Arkadengang mit einer tollen Aussicht gepunktet.
Genau dort haben wir auch unseren Rundgang begonnen. Zeitgenössische Skulpturen im Innenhof und mal ganz andere Perspektiven auf die imposante Kathedrale, den Almudaina Palast mit dem Torre dels Caps, die Stufen der Costa de la Seu und den Placa de la Reina haben uns sofort in ihren Bann gezogen. Steinbänke laden zum Betrachten, Verweilen und Ausruhen ein.
Im Inneren des Gebäudes ist die neapolitanische Krippe aus dem 18. Jahrhundert mit ca. 3000 Figuren ein ganz besonderes Ausstellungsstück. An dieser Stelle muss man sich einfach Zeit nehmen und genau hinschauen. Mit viel Liebe und Hingabe wurden hier ausdrucksstarke Figuren und ein reges „Menschentreiben“ mit grandiosen Details geschaffen.
Es wird nicht nur die Geburt des Jesuskindes dargestellt, sondern auch Szenen aus dem Alltag: beim Fleischer stibitzt ein Hund einen Knochen, Marktfrauen keifen, Büffel hinterlassen Häufchen und neben dem Trinker liegt eine ausgetrunkene Weinflasche. Die Krippe ist nicht nur schön anzuschauen, sondern auch einer der wertvollsten der Welt, zwischen 2.000 und 10.000 Dollar wird der Wert je Figur geschätzt.
Über eine prunkvolle Treppe gelangen wir in den oberen Teil des Palastes. Bevor wir die Stufen hinaufgehen, geht unser Blick zunächst in die Höhe. An der Decke prangt ein blaugrau-gelbes Gemälde von Josep Maria Sert, welches Juan March mit Ramon Llull und Kolumbus darstellt.
Im Obergeschoss laufen wir durch diverse Ausstellungsräume mit Gemälden und Lithografien von Dalí, Picasso und Miró sowie einer Sammlung von nautischen Karten aus dem 16. Jahrhundert. Auch ein Speise- und Musiksaal und ein nostalgisches Schlafzimmer sind hier unter anderem zu besichtigen.
In dem Stiftungsgebäude ist zudem eine Bibliothek mit ca. 17.000 Bänden und einzigartigen Dokumenten zur Stadtgeschichte Palmas, die bis ins 14. Jahrhundert zurückreichen, untergebracht.
Errichtet wurde der Palau March im Auftrag des legendären Bankiers Joan March Ordinas zwischen 1939 und 1945 als sein extravaganter Stadtpalast.
Seine Nachkommen öffneten das Gebäude im Jahre 2003 für die Öffentlichkeit und brachten dort die bekannte Stiftung Bartolome March unter. Eine weitere wichtige Stätte der Fundación Juan March befindet sich in Cala Ratjada – die Villa March, auch als Sa Torre Cega bekannt.
Der Haupteingang des Museums in Palma befindet sich an der Calle Palau Reial.
Öffnungszeiten:
April bis Oktober: Mo bis Fr 10:00 bis 18:30 Uhr, Sa 10:00 bis 14:00 Uhr
Sonn- und Feiertags geschlossen
November bis Dezember: Mo bis Fr 10:00 bis 17:00 Uhr, Sa 10:00 bis 14:00 Uhr
Sonn- und Feiertags geschlossen
Eintrittspreise:
4,50 EUR, Kinder bis 12 Jahre haben freien Eintritt