Im westlichen Teil Mallorcas, in der Serra de Tramuntana, befindet sich bei dem beschaulichen Örtchen Esporles das ca. 3.000 m² große ehemalige Landgut „La Granja“, welches in den 70er Jahren als Freilichtmuseum ausgebaut wurde und bis heute als solches betrieben wird.
Auf dem riesigen Anwesen kann man sich über die vielen Gewerke, die einst zum Funktionieren des Landgutes erforderlich waren, in liebevoll nachgebauten Werkstätten wie Färberei, Bäckerei, Schmiede, Töpferei oder Ölmühle informieren und in die Vergangenheit eintauchen.
Grund für die Ansiedlung gerade an dieser Stelle war ein Weiher mit dem Namen Alpich und seiner ca. zehn Meter hohen Felsenquelle als Voraussetzung für den Bau von Mühlenanlagen und das Bewässern von Gemüse und Obst.
Graf Nuno Sans war es, der sich dann im Jahre 1229 hier niederließ und es als Wohnort nutzte. 1239 schenkte der Graf diesen schönen Ort dem Zisterzienserorden, der hier das erste Kloster seiner Art aufbaute und etwa 200 Jahre lang führte. Zu Beginn des 18. Jahrhunderts wurde das Landgut, auf dem über 100 Angestellte arbeiteten, durch die Familie Fortuny allumfassend restauriert.
Der Rundgang durch das Haupthaus führt unter anderem vorbei an Badezimmer, Ankleidezimmer, Spielzimmer für Kinder und Erwachsene, Musikzimmer, Schlafzimmer, Küchen und sogar einem Zahnarztzimmer.
Die Räume und Salons sind mit französischen und mallorquinischen Möbeln geschmackvoll ausgestattet. Besonders ein florentinisches Wohnzimmer und Rennaissance Schlafzimmer mit Privatbibliothek sticht hier hervor. Man gewinnt den Eindruck, die Bewohner seien nur gerade irgendwo spazieren und kommen gleich wieder.
Lange, teils verwinkelte Gänge führen durch das große Haupthaus und man bekommt einen schönen Einblick in die Vergangenheit und damalige Lebensweise. Selbst ein Kerker und eine Folterkammer, in denen Delinquenten „hochnotpeinliche“ Befragungen über sich ergehen lassen mussten, kann man hier besichtigen.
Gemütlicher ist es dann doch auf der wunderschönen Arkadenterrasse oder im schattigen Patio in aller Ruhe zu verschnaufen.
Die Parkanlage rings um das Herrenhaus lädt zum Bummeln durch farbenfrohe Gärten mit verschiedenen Wasseranlagen ein. Besonders für die Jüngsten sind die kleinen Stallungen und Gehege mit Pferden, Ziegen, Hunden und Eseln genauso wie der Spielplatz ein besonderer Anziehungspunkt.
Am Mittwoch und Freitag findet um 16:00 Uhr eine Pferdeshow und am Donnerstag um 16:00 Uhr eine traditionelle Tanzvorführung statt.
Doch La Granja ist heute auch Dank seine Herstellung von Weinen und Sherrys bekannt und im Gut kann man viele davon probieren und – wenn sie einem schmecken – kaufen. Auch diverse Obstkonfitüren, Kräuterschnäpse wie Palo und der bekanntere Hierbas stehen zum Erwerb bereit.
Wir können einen Ausflug nach La Granja nur empfehlen. Die Anzahl und Ausstattung der vielen Werkstätten, die Garten- und Parkanlage mit Wasserspielen und das vollständig eingerichtete Herrenhaus vermitteln jedem Besucher das alltägliche Leben der ehemaligen Bewohner auf vielfältige und interessante Art und Weise.
Eintrittspreise (Stand 2018):
Erwachsene 15,00 €
Kinder 8,00 €
Öffnungszeiten täglich:
Sommer: 10:00 bis 19:00 Uhr
Winter: 10:00 bis 18:00 Uhr
Adresse:
Carretera Banyalbufar
Ausfahrt bei Km 1,5
07190 Esporles
Ist wirklich super,kann ich nur bestätigen.Wenn man in der Gegend ist, dann unbedingt besichtigen!!!