Auf Mallorca kommt die Saison gerade erst allmählich in Gang, da gibt es bereits Ärger um die Urlauber. Genauer gesagt, sind Anwohnern und Hotelbetreibern die Sauftouristen ein Dorn im Auge, die praktisch nur zum exzessiv Trinken und Feiern auf die Insel, speziell die Playa de Palma, kommen.
Auch die Teilschließung des Megaparks wird nichts daran ändern, dass dieses Jahr wieder hunderttausende junge wie mittelalte Menschen nach Mallorca kommen, um sich ordentlich die Kante zu geben.
Gemäßigtere Einflüsse fordern nun von der Stadt Palma eine Überarbeitung der „Verordnung für zivilisiertes Zusammenleben“, berichtet das Inselradio. Dieser 2014 eingeführte Maßnahmenkatalog sollte eigentlich übermäßigen Alkoholkonsum, Lärmbelästigung, öffentliches Urinieren und Spucken sowie Betteln unter Strafe stellen. Doch nur zwei Jahre später wurde es schon wieder von einem balearischen Gericht einkassiert.
Allerdings ist das eigentliche Problem immer noch nicht gelöst: Viele Partyurlauber scheren sich nicht um Benimmregeln und vergessen in den feucht-fröhlichen Ferientagen ihre Erziehung. Gröhlende Suffköpfe haben nach dem Wunsch vieler ernsthafter Hotelbetreiber aber nichts mehr an der Playa de Palma zu suchen.
Sie wollen dem Strandabschnitt ein neues Image verpassen, das mehr auf Sauberkeit setzt und die Sicherheit in den Vordergrund stellt.
Zumindest im letzteren Punkt konnte ein Teilerfolg errungen werden. Zur anlaufenden Sommersaison schickt die Polizei 120 weitere Streifen auf die Straße, damit wieder Zucht und Ordnung an der berüchtigten Schmuddel- und Kuddelmeile herrscht.
Kreuzfahrttourismus soll eingedämmt werden.
Vielen Menschen bereitet außerdem der zunehmende Kreuzfahrttourismus Kopfzerbrechen.
Zuletzt protestierten Umweltschützer gegen die Ozeanriesen, die regelmäßig im Hafen von Palma vor Anker liegen. Neulich erst lud die „Symphony of the Seas“ der Reederei Royal Caribbean über 6.800 Passagiere ab, die im Turbomodus über Mallorca herfielen, nur um wenige Stunden später wieder im Bauch des größten Passagierschiffes der Welt zu verschwinden.
Nun liegen Pläne in der Schublade, die Anzahl gleichzeitig ankernder Stahlmonster zu verringern.
Bis es so weit ist, werden alle mit dem Tourismusboom leben müssen. Nach wie vor gehört die Insel zu den beliebtesten Reisezielen Europas.