Es war ein Tag im Mai dieses Jahres. Wir hatten unsere Geocaching-Tour bei Sa Coma, im Osten Mallorcas, minutiös geplant. 15 gespeicherte Caches, es hätte so schön werden können. Doch es kam alles anders.
Unsere Tour startete direkt am Strand des touristisch gut erschlossenen Ortes. Gut eingecremt und ausgerüstet wanderten wir los. Schnell ließen wir die die Häuser des knapp 3.000 Einwohner fassenden Städtchens hinter uns, die Menschen wurden immer kleiner, die Aussicht übers Meer dafür umso besser.
Wir liefen und liefen, doch es kam einfach kein Cache in Sicht. Irgendwann schwante uns, dass man zwar alles gut vorbereiten kann, aber Karten bei Google Maps nicht unbedingt zeigen können, wie lange man unterwegs ist. So liefen wir uns die Füße wund, holten uns trotz reichlich Sonnenmilch Sonnenbrände und waren kurz vorm Aufgeben.
Schließlich wurden wir für unsere Strapazen doch noch entschädigt – das GPS-Gerät sprang an und wir begaben uns durch felsiges Gelände auf die Suche nach dem „Erinnerungsdösken“ der Goldcar-Gang. Oben wurden wir nicht fündig, wir mussten uns also etwas weiter nach unten, Richtung Meer begeben. Dort trafen wir auf ein uns fremdes Pärchen in einer idyllisch anmutenden Höhle, das entweder auch auf der Suche nach diesem Cache war oder sich für ein kurzes Schäferstündchen in uneinsichtiges Gelände zurückzog, auf alle Fälle verhielt es sich merkwürdig.
Anscheinend wird diese Höhle regelmäßig von Menschen aufgesucht, die ihren Koitus dort ausüben. Hier und da lagen benutzte Kondome und Müll herum, was den Gesamteindruck etwas trübte. Dennoch sind wir dankbar diesen Ort gefunden zu haben, der mehr an den australischen Outback oder den Film „The Beach“ mit Leonardo DiCaprio als an die größte der Baleareninseln erinnerte.
Im Sandstein war ein Gesicht eingraviert, das uns herzlich entgegenprustete und uns Kraft für den weiteren Weg gab. An diesem Tag fanden wir übrigens noch zwei weitere Geocaches in der Umgebung…