An den Stränden Mallorcas und rund um das Mittelmeer tauchen jedes Jahr kugelförmige, braune und haarige Gebilde auf. Viele Urlauber rätseln darüber und halten sie für Tennisbälle, tote Tiere oder gar angespülte Kokosnüsse. Doch was steckt wirklich dahinter?
Diese „Seebälle“ oder „Meerbälle“ bestehen aus abgestorbenen Fasern des Seegrases Posidonia oceanica – auch Neptungras genannt – und sind weltweit an Küsten zu finden. Besonders häufig treten sie nach Stürmen im Frühjahr und Herbst auf. Ich habe im Mai während meines vorgezogenen Sommerurlaubs selbst einige Seebälle gesammelt, die jetzt meine Wohnung schmücken. Es lagen Unmengen davon am Strand, sodass ich mir die schönsten Exemplare aussuchen konnte.
Geschichtlicher Hintergrund und vermeintliche Heilkräfte
Im Mittelalter sagte man den Seebällen eine heilende Wirkung nach und vermutete, sie entstünden in den Mägen von Fischen, die unverdauliches Seegras schlucken. Heutzutage schätzt man sie vor allem als dekoratives Naturmaterial.
Seebälle: Mehr als Strandgut
Seegraswiesen sind nicht nur optisch beeindruckend, sondern auch ökologisch wertvoll. Zwei Quadratmeter dieser Unterwasserwiesen setzen pro Tag bis zu 14 Liter Sauerstoff frei und binden sogar mehr CO₂ als der Regenwald. Gleichzeitig schützen sie Küsten und Strände vor Erosion und bieten Lebensraum für eine Vielzahl von Meeresbewohnern.
Allerdings haben die Seegraswiesen es schwer: Eine Neptungraswiese benötigt etwa zehn Jahre, um sich zu entwickeln – eine Zeit, die durch den fortschreitenden Klimawandel und Umweltverschmutzung oft nicht ausreicht. Der spanische Meeresbiologe Carlos Duarte vom Institut für Mittelmeerforschung der Balearen warnt, dass diese wichtigen Ökosysteme in den nächsten 50 Jahren aus dem Mittelmeer verschwinden könnten.
Quellen: Wikipedia, ecoblog.it
Also uns wurde von Einheimischen gesagt, die Bälle heissen „Pelota de culo“, also „Arschball“ 😊😊😊