Das Angebot an Unterkünften für Touristen kann man in Banyalbufar an zwei Händen abzählen. Auch die Auswahl an Restaurants ist nicht sonderlich groß, was den kleinen Ort in der Serra de Tramuntana zum geeigneten Reiseziel für Urlauber macht, denen es nach Entspannung und Ruhe dürstet. Auf einer Fläche von 18,1 km² leben gerade einmal 495 Einwohner (Stand 1. Januar 2017), denen nichts ferner liegt als die Hektik der Touristenhochburgen im Norden, Osten oder Süden Mallorcas. Touristen durchqueren den Ort an der MA-10 auf ihrem Weg nach Valldemossa oder Andratx – ein Zwischenstopp lohnt sich aber.
Der Name Banyalbufar bedeutet „vom Meer geschaffen“ und ist eine Kombination aus Arabisch und Katalanisch.
Im 10. Jahrhundert wurde die Region von den Mauren bewohnt und kultiviert, welche die rund 2.000 Terrassen anlegten, für die der Ort noch heute bekannt ist. Damals wurden vor allem Malvasier-Reben angebaut, die am Hofe der Könige von Aragón sehr beliebt waren und lange Zeit auch zu Messwein verarbeitet wurden. Das für damalige Verhältnisse hochentwickelte Bewässerungssystem mit seinen Leitungen funktioniert noch immer und versorgt die Weinstöcke, Obst und Gemüse mit Wasser.
Der Ort selbst hat keinen Wochenmarkt, jedoch könnt ihr immer mittwochs den Markt in Andratx besuchen. Der Markt im rund eine Dreiviertelstunde Fahrtzeit entfernten Sóller findet am Samstag statt, der in Port de Soller am Donnerstag.
Anfang September erwacht das Dorf aus seinem Dornröschenschlaf, wenn die Bewohner das Fest „La Nativitat de la Verge Maria“ feiern. Die Jungfrau Maria ist die Schutzheilige des Dorfes, die eine ganze Woche lang mit verschiedenen Aktionen geehrt wird. Dieses Spektakel zieht neben den Einheimischen natürlich auch Außenstehende an.
Ausflugsziele in der Nähe
Aufgrund seiner Lage eignet sich Banyalbufar perfekt als Ausgangspunkt für Ausflüge in die Tramuntana. Nur rund 1,5 Kilometer entfernt liegt der Torre del Verger (auch Torre de Ses Ànimes genannt), von dem aus man einen wunderbaren Ausblick über das Meer und die Küste hat. Auch der Sonnenuntergang (die Zeiten dafür findet ihr in unserer Übersicht) ist von dieser Stelle aus wunderschön anzusehen. Früher diente der Turm als Wachposten, um auf Angriffe von Piraten vorbereitet zu sein.
Wer sich für die Geschichte Mallorcas interessiert, sollte dem Museu La Granja d’Esporles unbedingt einen Besuch abstatten. Der Gutshof aus dem 17. Jahrhundert bezeichnet sich selbst als „Museum für Tradition und Inselgeschichte“ und steht auch für Veranstaltungen zur Verfügung.
Der Strand von Banyalbufar
Auch wenn man es nicht unbedingt vermuten würde, die Tramuntana hat zahlreiche schöne Buchten und Strände zu bieten, an denen Einheimische wie Besucher sich in die Fluten stürzen können. So liegt die Cala Banyalbufar (felsiger Kiesstrand, häufig hohe Wellen) ganz in der Nähe und ist sogar zu Fuß zu erreichen. Etwas weiter weg befindet sich der Strand Port de Canonge, der zu dem gleichnamigen Ort gehört. Jegliche Art von Service sucht ihr an diesen Stränden allerdings vergeblich.
So kommt ihr nach Banyalbufar
Falls es euch nach Banyalbufar verschlägt, um dort euren Urlaub zu verbringen, dann solltet ihr euch aufgrund der Lage unbedingt einen Mietwagen nehmen. Alternativ stehen die Fahrt mit dem Taxi oder Bus zur Debatte. Die Buslinie 200 nimmt die Strecke Estellencs – Palma und macht mehrmals täglich einen Zwischenstopp in Banyalbufar sowie am Torre del Verger. Der erste Bus nach Palma fährt um 7:00 Uhr, der letzte um 20:00 Uhr.
Mit dem eigenen Wagen nehmt ihr vom Flughafen Palma die Ma-19 bis zur Ausfahrt 3 Richtung Manacor. Die Ma-20 führt euch 4,4 Kilometer um Palma herum, bis ihr an einem Kreisverkehr angelangt, bei dem ihr die 5B in Richtung Valldemossa nehmt. Der Ma-1110 folgend geht es bis zum Restaurant de Canet, bei dem ihr auf die Ma-1120 und Ma-1100 gelangt. Anschließend einfach dem Straßenverlauf folgen, bis ihr auf der Ma-10 seid, die direkt nach Banyalbufar führt.