Monestir de Miramar – der Name könnte nicht treffender gewählt sein: Mirar bedeutet „ansehen“ und mar das Meer. Hinter jahrhundertealten Olivenhainen breitet sich ein faszinierendes Meerespanorama aus. Wo endet hier das Meer und wo beginnt der Himmel? Bei gleißender Sonne ist dies nur schwer auszumachen. Von den verschiedenen ausgebauten Aussichtspunkten hat man hier mal einen anderen Blick auf die Halbinsel Sa Foradada mit dem berühmten Lochfelsen und den Pavillon des Herrengutes Son Marroig.
Es wurde 1276 von König Jaume II. mit dem Ziel gegründet, Missionare die arabische und hebräische Sprache sowie die Denk- und Lebensweise der Muslime zu lehren, um die „Ungläubigen“ besser zum Christentum bekehren zu können. Im 19. Jahrhundert kaufte Erzherzog Ludwig Salvador das marode Anwesen und führte aufwendige Restaurierungsarbeiten durch. Auf dem weitläufigem Gelände ließ er zahlreiche Wege, Aussichtspunkte und kleine Gärten anlegen.
Besonders wegen der atemberaubenden, wildromantischen Landschaftskulisse erklärte der Erzherzog das Landgut zu einem seiner Lieblingsorte auf der Insel. Bekannte Künstler, Schriftsteller und Philosophen waren hier seine Gäste. Sogar Sissi, die Kaiserin von Österreich, besuchte ihren Cousin, den Erzherzog Ludwig Salvador, an diesem Ort und war von der Naturschönheit bezaubert.
Zu besichtigen sind unter anderem ein Herrenhaus, die Überreste eines Kreuzganges, ein Nebengebäude mit Seekarten und Schriftstücken des Erzherzogs, eine Kapelle mit einem goldenen Altar und Gemälden der Heiligen Dreifaltigkeit und verschlungene Gärten. In den Räumen des Haupthauses sind verschiedene Ausstellungsstücke wie zum Beispiel ein Modell und verschiedene Gegenstände der Nixe II., dem Schiff, mit dem Erzherzog Ludwig Salvador seine meisten Reisen im Mittelmeerraum unternahm, zu betrachten.
Unser Fazit: wer in der Nähe von Deiá bzw. Valldemossa ist, sollte sich diesen Abstecher auf keinen Fall entgehen lassen. Hier findet man Ruhe, Entspannung, einen Hauch Vergangenheit und traumhafte Ausblicke auf die Westküste der Tramuntana.
Miramar war nicht wirklich ein Kloster, wie viele meinen, sondern eher eine Missionsschule für Mönche, die in Arabisch und anderen orientalen Sprachen unterrichtet werden sollten, um dann Mauren zum Christentum bekennen zu können. Manche Historiker sind der Meinung, daß Miramar so etwas wie ein früher Versuch war, eine Universität auf Mallorca zu gründen.
Öffnungszeiten:
- April bis Oktober von 09.00 bis 17.00 Uhr
- November bis März von 10.00 bis 18.00 Uhr
Eintrittpreis:
3,00 EUR pro Person (Stand 2018)
Anfahrt:
Mit dem Auto auf der Ma-10 von Valldemossa Richtung Deiá bis Kilometer 67,5 und dort nach links in die schmale, steile Einfahrt abbiegen.
Mit dem Bus der Linie L210 (Palma-Valldemossa-Port de Sóller) bis zur Haltestelle Son Gallard.
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