Bei unserem Ausflug nach Biniagual sahen wir dieses putzige Wesen und fragten uns, was das eigentlich ist (wie sich erst später herausstellte, handelte es sich um ein Taubenschwänzchen). Es flog gemeinsam mit Schmetterlingen von Blume zu Blume und war auf Nahrungssuche. Dabei war es wirklich schnell, sodass es gar nicht einfach war, es auf einem Bild festzuhalten.
Doch das süße Kerlchen, das wie ein zu dicker Schmetterling aussah, gab uns genügend Zeit für ein Fotoshooting mit ihm. Emsig flog er von Blume zu Blume und ließ sich dabei gar nicht von uns und unserer Kamera stören.
Nachdem die Fotos im Kasten waren und wir wieder Internet hatten, begaben wir uns auf Recherche. Schnell stellten wir fest, dass es sich um ein Taubenschwänzchen handeln muss.
Laut Nabu (Naturschutzbund Deutschland) wird der Wanderfalter, der tagsüber unterwegs ist, zunehmend heimisch. Wir haben bisher jedoch noch keinen von ihnen hierzulande entdeckt.
Taubenschwänzchen besitzen hervorragende Flugeigenschaften und können trotz ihrer Größe bis zu 3.000 Kilometer innerhalb von 14 Tagen zurücklegen und sogar bis Skandinavien gelangen, wo sie die heißen Sommermonate bei angenehmen Temperaturen verbringen.
Am liebsten fliegt er Blüten mit langem Kelch an, denn sein Saugrüssel ist stolze drei Zentimeter lang, was ihm einen großen Vorteil gegenüber anderen Faltern und Insekten einbringt, die nicht so gut bestückt sind.
Sein wissenschaftlicher Name lautet Macroglossum stellatarum und im Gegensatz zu anderen fliegenden Tieren ist das Taubenschwänzchen auch bei Regen auf Nahrungssuche. Am liebsten fliegt er dabei Geranien, Lichtnelken, Fuchsien, Jasmin, Primeln, Veilchen und Sommerflieder an, deren Nektar ihm besonders zu schmecken scheint.
Obwohl der Nachtfalter auch am Tag unterwegs ist, meidet er bei besonders heißen Temperaturen die Mittagszeit und verlegt seine Nahrungssuche auf den frühen Morgen und die späten Abendstunden.
Bei diesen Ausflügen erinnert er an einen Kolibri, wenn er im Schwirrflug an den Blüten andockt, um sich mit Nektar zu versorgen. Innerhalb von fünf Minuten kann der schnelle Falter bis zu 100 Blüten besuchen.
Sein Hinterleib sieht ein bisschen wie der eines Vogels aus, doch es sind keine Federn, die man sieht, sondern verlängerte Schuppen, die ihm zur Steuerung dienen.