Vorab: Wir präsentieren Euch hier „unsere“ Top 10 der Sehenswürdigkeiten von Palma de Mallorca, die wir kennen und uns gefallen. Wir sind nicht so vermessen, zu behaupten, wir haben alles gesehen und besucht und dies seien die ultimativen Highlights der Inselhauptstadt.
Bei den Recherchen zu diesem Beitrag sind wir auf weitere großartige Gebäude, Kirchen und Orte gestoßen, die definitiv bei unserem nächsten Palma-Besuch besichtigt werden. Natürlich würden wir uns besonders freuen, wenn Ihr uns in den Kommentaren Eure Favoriten verratet.
Wir wünschen euch viel Spaß beim Stöbern und Entdecken der ein oder anderen Perle der Mittelmeer-Metropole.
Passeig del Borne
Er ist einer der bekanntesten und schönsten Boulevards der Hauptstadt und lockt zu fast jeder Tages- und Nachtzeit sowohl Einheimische als auch Touristen an. Egal ob man hier in den kleinen Cafés und Restaurants einen Café con leche genießen möchte, in noblen Boutiquen und Geschäften shoppen will oder einfach auf den Steinbänken etwas verschnaufen will, hier wird es nie langweilig, es gibt immer etwas zu sehen.
Durch die Eröffnung von Läden wie Twin Set, Louis Vuitton, Hugo Boss oder auch Carolina Herrera hat sich die Einkaufsstraße zu einer wahren Luxus-Shopping-Meile entwickelt und ist mittlerweile schon als die „goldene Meile“ Palmas bekannt. Hohe Plantanen spenden Schatten, prachtvolle Hausfassaden links und rechts verleihen der Rambla ein besonderes Flair.
Das war nicht immer so. Vor 700 Jahren hätte man sich hier noch nasse Füße geholt. Der Torrent sa Riera hatte hier seinen Lauf und mündete schließlich im Meer. Heftige Unwetter mit Regenfällen ließen ihn regelmäßig zu einem reißenden Sturzbach anschwellen. Im Jahr 1403 fanden bei einem solchen Ereignis an die 5000 Menschen einen qualvollen Tod. Die Umleitung des Flusses wurde schließlich im Jahr 1620 fertiggestellt. Das alte Flussbett blieb bestehen – heute flanieren täglich tausende Menschen darüber… über die Rambla und den Passeig del Born.
Im 17. Jahrhundert kreuzten dann Ritter und Edelleute bei prunkvollen Turnieren ihre Schwerter und Lanzen. Dieser Zeit hat der Boulevards auch seinen Namen zu verdanken. „Born“ ist die Bezeichnung für einen Raum, der für die Austragung von Turnieren und Spielen diente.
Im 18. Jahrhundert wurde der Platz zwischen der Placa Juan Carles I. bis zur Placa de la Reina umgebaut und erhielt im wesentlichen sein heutiges Gesicht mit den am Ende wachenden Löwensphinxen mit Frauenköpfen. Den Font de las Tortugas am Placa Juan Carles I. ziert ein hoher Obelisk, der von vier Schildkröten getragen wird und mit einer bronzenen Fledermaus, dem Wappentier Palmas, auf der Spitze gekrönt wird, er wurde im Gedenken an die Krönung von Königin Isabel II. erbaut. Die einheimischen Fußballfans haben sich diesen Ort ausgesucht, um die Siege ihres Fußballclubs RCD Mallorca zu feiern.
Arabische Bäder – Banys Árabs
Wer hier eine vollständige Bäderanlage im maurischen Stil erwartet, wird sicherlich enttäuscht. Durch ein orientalisches Steintor gelangt man in das ehemalige Dampfbad – das Caldarium. 12 Steinsäulen stützen die Kuppel des Raumes an deren Decke kreisrunde Öffnungen Tageslicht einfallen lassen. Der Steinboden wurde einst durch heiße Dämpfe aus der darunter liegenden Küche erhitzt und erwärmte so das Wasser der Bäder.
Das Badehaus wurde etwa im 10. Jahrhundert in der Zeit der maurischen Besetzung errichtet und ist heute das einzige erhaltene Denkmal arabischer Baukunst in Palma.
Der im Innenhof gelegene Garten mit Schatten spendenden Bäumen und Palmen, vielen verschiedenen Grünpflanzen und herrlich blühenden Pelargonien und Hibiskussträuchern in allen Farben, bietet nicht nur den Besuchern einen ruhigen Platz zum Verschnaufen, sondern ist auch das Zuhause von so manch kleinem Getier.
Für den Besuch des kleinen Geländes wird ein Eintrittsgeld von 2,00 EUR verlangt. Im Innenbereich ist eine Toilette vorhanden.
Öffnungszeiten:
April bis Oktober von 9.00 bis 19.00 Uhr
November bis März von 9.00 bis 18.00 Uhr
Adresse:
Calle de Serra 7, Palma
Placa Major (Hauptplatz)
Viele Straßen führen nach Rom und so kann man auch sagen viele Fußgängerpassagen und -gassen führen zum Placa Major mitten in der Altstadt von Palma. Der rechteckige Platz mit den Maßen von 129 Meter x 94 Meter und damit einer Größe von 12.126 Quadratmeter ist von allen 4 Seiten, also der Carrer Sindicat, der Carrer de Colom, die Costa del Teatre und der Carrer de San Miquel, durch mehrere Torbögen zu erreichen. Inspirieren ließen sich die planenden Architekten von dem gleichnamigen Platz in Spaniens Hauptstadt Madrid.
Besonders in den Sommermonaten ist dies ein nie zur Ruhe kommender Ort mit Restaurants, Cafes, Geschäften und kleinen Boutiquen. Wie wohl in allen großen Metropolen gilt auch hier: je zentraler gelegen, desto tiefer muss man in die Tasche greifen. Straßenkünstler lassen sich Jahr für Jahr neue Illusionen und Tricks einfallen, um die Besucher zum Verweilen zu bewegen und freuen sich über Beifall und jeden Euro, der in ihrer Tasche landet. Die sonnengelb gestrichenen Häuserfassaden mit den grünen Fensterläden und den ringsumher laufenden Arkadengängen vermitteln ein mediterranes Flair, dem man sich nicht entziehen kann.
Kaum vorstellbar, dass genau an dieser Stelle noch im 19. Jahrhundert von der Inquisition Verfolgte als Ketzer und Hexen öffentlich verbrannt worden sind. Auf dem Platz stand das gefürchtete Casa negra – das „Schwarze Haus“ – in dem spanische Inquisitoren residierten und mit aller Härte ihre unchristlichen Ziele durchsetzten. Erst im Jahr 1820 wurde unter der Regentschaft des spanischen Königs Ferdinand dem VII. die Inquisition abgeschafft und das Gebäude im Jahre 1823 abgerissen.
Etwa 10 Jahre später begann man schließlich mit dem Bau des heutigen Platzes, im Jahr 1838 wurde der erste Flügel des Platzes vollendet. Die Bauarbeiten dauerten aber praktisch bis ins 20. Jahrhundert an, als unter dem Geviert ein unterirdisches Parkhaus und eine Ladenpassage entstanden.
Mercat de I‘Olivar
Es gibt Orte auf Mallorca oder in Palma, die besucht man einmal und hakt sie ab und dann gibt es die Orte, die man wieder und wieder und wieder besucht. Beim Mercat de I‘Olivar gehören wir definitiv zu Wiederholungsbesuchern bzw. Wiederholungskäufern! Warum? Für uns ist es nicht der Geruch und die Farbenprächtigkeit von gerade geerntetem Obst und Gemüse, die Vielfalt und Frische der Meeresfrüchte und Fische, sondern auch das Treiben der Palmeser. Ein Schwatz zwischen Käufer und Verkäufer gehört obligatorisch dazu, die Wartenden stören sich nicht dran, auch wenn sie ein paar Minuten länger warten müssen.
Über 30 Händler bieten – in einer separaten Halle – frisch gefangenen Fisch und Meeresfrüchte in einer Vielfalt an, die es auf der Insel nur hier gibt. Auf Eis geschichtet warten Doraden, Goldmakrelen, Wolfsbarsche, Schwertfische, Garnelen und Langusten, Austern oder auch schon fast bedrohlich aussehende Seeteufel auf ihre Käufer. Man mag sich bei manchen dieser Kreaturen gar nicht vorstellen, dass diese in den balearischen Gewässern heimisch sind.
In dem weiteren Bereich der Markthalle im Erdgeschoss bieten überwiegend Gemüse-, Käse-, Fleischhändler ihre frischen und erstklassigen Waren feil. Man findet jedoch auch eine Konditorei, Stände mit Trockenfrüchten, Süßigkeiten oder Gewürzen, einen Korbwarenladen, ein Blumengeschäft und diverse Weinhändler. Im oberen Stockwerk ergänzt ein Mercadona-Markt das Angebot.
Zudem locken auch kleine Bars und Imbissstände mit verschiedensten Köstlichkeiten zum Naschen für zwischendurch oder auch für eine längere Verschnaufpause während der Einkaufstour. Frisch gegrillter Fisch, Garnelenspieße, Albondigas, ofenfrisches Brot mit pikanter Sobrasada, Pimientos de Padrón, Pilze in Knoblauch, Grillhühnchen, aromatischer Ibérico-Schinken gehören hier genauso zum täglichen Angebot wie frische Pasta vom Italiener Luca, griechische Spezialitäten oder auch Sushi.
Die Markthalle wurde 1951 erbaut und ist zugleich die Größte der Stadt. Im Laufe der Zeit gab es immer wieder Umbauten, beispielsweise den Einbau der Rolltreppe oder die Schaffung von behindertengerechten Zugängen.
Öffnungszeiten:
Montag bis Samstag von 7.00 bis 14.30 Uhr (freitags bis 20.00 Uhr)
Zu finden ist die Markthalle in Palmas Altstadt am (wer hätte dies gedacht) Placa de I‘Olivar in unmittelbarer Nähe des Placa d‘Espanya.
Jardines de S’Hort del Rei – Die königlichen Gärten von Palma
Die Parkanlage im Herzen der Altstadt – so wie wir sie heute kennen – wurde in den 1960er Jahren gestaltet. Die grüne Oase aus Zypressen, Palmen, Akazien und Orangenbäumen mit sprudelnden Wasserspielen und modernen Skulpturen großer Meister, wie beispielsweise Joan Miró („El Huevo“) oder Josep Maria Subirachs („Jònica“) bietet mitten im Hauptstadtgetümmel einen Ort zum Entspannen und Ausruhen und ist zugleich ein Ort der Geschichte.
Bereits im 14. Jahrhundert wurde hier unterhalb des Almudaina-Palastes und damals außerhalb der Stadtmauer ein mittelalterlicher Garten mit Gemüse, Obstbäumen und Blumen angelegt und Tiere gehalten.
Am südlichen Ende des Parks schwingt sich der 18 m breite Drassana-Mauerbogen über einen kleinen Teich. Dieser Bogen war – heute kaum noch vorstellbar – die Einfahrt zum Privathafen des Almudaina-Palastes, der einst direkt am Meer lag. Der Bogen wurde erst im Jahre 1961 wieder freigelegt, nachdem er viele Jahrhunderte zugemauert war. Schiffe kann man hier nicht mehr bestaunen, aber dafür ein Schwanenpaar, das sich durchaus schon zu einem begehrten Fotomotiv gemausert hat.
Castell Bellver
Über den Dächern Palmas thront weithin sichtbar das aus dem 14. Jahrhundert stammende Rundschloss. Man kann das Castell de Bellver mit Burg der schönen Aussicht übersetzen und die hat man von hier auf die gesamte Inselhauptstadt, das Umland, den Hafen und das weite Meer.
Die Geschichte der Burganlage ist bewegt und wechselhaft. Erbaut im Auftrag von König Jaume I. als Residenz und Schutzburg erfolgte bereits Ende des 14. Jahrhunderts die Umfunktionierung als Gefängnis. So wurden im Torre de I‘Homenatge die Gefangenen durch eine im Boden befindliche Klappe in das 5 Meter tiefe Verlies gestoßen. Viele der bei den schweren Pogromen im Jahr 1391 inhaftierten Juden fanden hier einen grausamen Tod. Ab 1707 wurde die Festung als Militärgefängnis für politische Gegner genutzt. Im Jahr 1821 ist hinter den massiven Mauern des Castells sogar eine Geldmünzerei eingerichtet worden. Seit 1931 befindet sich der gesamte Geländekomplex im Besitz der Stadt Palma, die hier bereits 1936 das Museum zur Stadtgeschichte Palmas unterbrachte.
Die Burg ist praktisch um den kreisförmigen Innenhof herum ebenfalls in ringförmiger Art erbaut worden. In die Ringmauer sind drei Verteidigungstürme eingelassen, während der vierte und höhere Turm, der Torre de I‘Homenatge, freistehend und nur über eine Brücke zu erreichen ist. Umgeben wird der gesamte Festungsbau von einem vier Meter breiten Burggraben. Im Innenhof fühlt man sich jedoch wohl eher in einem romantischen Schloss als in einer ehemaligen Gefängnisfestung. Eine zweistöckige Arkadengalerie mit romanischen und gotischen Bögen und Säulen umgeben den elegant wirkenden Patio, in dessen Mitte sich ein alter Ziehbrunnen befindet. Kein Wunder, dass man diesen Ort in den Sommermonaten auch häufig zu klassischen Konzerten nutzt.
Ein besonderes Spektakel findet jeden ersten Sonntag nach Ostern, dem sogenannten Sonntag der Engel, statt. Ein buntes Volksfest mit Musik und Tanz und einem Umzug, auf denen Männer ein große Engelsfigur auf ihren Schultern tragen.
Noch ein Tipp für alle, die auf der Jagd nach perfekten Fotos sind. Man sollte den Besuch für den späten Nachmittag planen, die Sonne steht dann schon tief im Westen und bietet eine sensationelle Ausleuchtung für den Blick auf Palma und das Meer.
Öffnungszeiten:
April bis September: Montag geschlossen, Dienstag bis Samstag 10.00 bis 19.00 Uhr, Sonn- und Feiertage 10.00 bis 15.00 Uhr
Oktober bis März: Montag geschlossen, Dienstag bis Samstag 10.00 bis 18.00 Uhr, Sonn- und Feiertage 10.00 bis 15.00 Uhr
Eintrittspreise:
Erwachsene 4,00 EUR/Ermäßigte 2,00 EUR (Sonntag ist der Eintritt frei!)
Anfahrt:
Mit dem Bus: Linie 50 (Touristenbus)
Mit dem Auto: Anfahrt über die Carrer Camilo José Cela bis zum befestigten Parkplatz
Almundaina Palast
Direkt neben der Kathedrale La Seu gelegen, befindet sich der Palacio de la Almudaina, der Königspalast. Die einstige Festung arabischen Ursprungs wurde im 14. Jahrhundert im gotischen Stil umgebaut und als Residenz der spanischen Königsfamilie genutzt.
Heute beherbergt der 20.000 m² große Gebäudekomplex eine Militärkommandantur, ein Museum und ist zugleich offizieller Amtssitz von König Felipe VI., wenn er sich in der Hauptstadt Mallorcas aufhält. Deshalb gelten hier besonders hohe Sicherheitsmaßnahmen und der Palast ist nur in Teilen für die Öffentlichkeit zugänglich.
Der in rechteckiger Form gebaute Palast hat 3 Stockwerke und wird von viereckigen Türmen gerahmt. An der nördlichen Seite befindet sich der Torre dels Caps (Turm der Köpfe), auf dem früher die Köpfe von Hingerichteten zur Schau gestellt worden sein sollen. Am imposantesten ist jedoch der weithin sichtbare Torre del Homenaje mit der Figur des Erzengels Gabriels, dem früheren Schutzpatron der Stadt.
Von der Westseite aus hat man einen guten Blick auf den unten gelegenen Hort del Rei.
Vom Arkadenbalkon auf der Südseite der Zitadelle bietet sich dem Besucher ein grandioser Blick über die Bucht von Palma bis hin zum Castell de Bellver. Vom Innenhof des Königspalastes aus gelangt man in die im römischen Stil erbaute königliche Kapelle St. Anna.
Die Innenräume im Museumsbereich mit ihren hohen gewölbten Decken sind mit prunkvollen Wandteppichen aus dem 17. Jahrhundert, Gemälden von flämischen Künstlern und antiken Möbeln aus verschiedenen Epochen ausgestattet. Die dicken Mauern sorgen auch in den heißen Sommermonaten für angenehme Kühle.
Öffnungszeiten:
April bis September: Montag geschlossen, Dienstag bis Sonntag 10.00 bis 20.00 Uhr
Oktober bis März: Montag geschlossen, Dienstag bis Sonntag 10.00 bis 18.00 Uhr
Eintrittspreise:
Erwachsene 7,00 EUR, Ermäßigte 4,00 EUR
Freien Eintritt gibt es für EU-Bürger gegen Vorlage eines gültigen Personaldokumentes mittwochs und donnerstags (jeweils in der Zeit von 17.00 bis 20.00 Uhr in den Monaten von April bis September bzw. jeweils in der Zeit von 15.00 bis 18.00 Uhr in den Monaten von Oktober bis März).
Parc de la Mar
Es ist wohl eines der bekanntesten und beliebtesten Fotomotive von Palma: Die Silhouette der prächtigen Kathedrale spiegelt sich in der glitzernden Wasseroberfläche so wie schon vor Jahrhunderten. Damals reichten die Meereswellen allerdings noch bis an die Stadtmauern und reflektierten das Bauwerk. Heute spiegelt sich bei windstillem Wetter die Silhouette in dem künstlich, mit Meerwasser gespeisten See im Herzen des Parc de la Mar, zu deutsch Meerespark, wider.
Die Bebauung der Fläche, so wie wir sie heute kennen, begann in den 1960er Jahren. Nicht vorzustellen, aber zunächst planten die Stadtväter hier die Errichtung von gigantischen Parkplätzen und Einkaufszentren, doch der Protest vieler Mallorquiner und auch bekannter Künstler, wie Juan Miró, verhinderten zum Glück diese Bausünde.
Das großzügige Gelände lockt sowohl Touristen als auch Einheimische zum Bummeln oder Verweilen an. Gepflegte Rasen- und Blumenflächen, Palmen gesäumte Wege, blühende Oleandersträucher, einige Cafés und Restaurants, eine Vielzahl von modernen Plastiken und Skulpturen – natürlich auch echte „Mirós“ – und mittendrin der See mit einer hoch empor schießenden Fontäne und das Panorama der alten Festungsmauer, des Almudaina-Palastes und der Kathedrale bilden gemeinsam eine Erholungsoase für Alt und Jung. Ein großzügig angelegter Spielplatz am östlichen Ende des Parks sorgt für Spaß bei den Kleinen, während sich die Erwachsenen auf einer der vielen Parkbänke entspannen können.
Tagsüber sorgen Straßenkünstler, besonders im westlichen Teil der Anlage, für Unterhaltung. Meist sind es „lebende“ Statuen, die selbst bei hochsommerlichen Temperaturen stundenlang innehalten und sich nur bewegen, um sich bei zahlenden Passanten zu bedanken. Zudem finden in den Sommermonaten regelmäßig Open-Air-Konzerte und Filmvorführungen statt. Plattformen mit riesigen Leinwänden schwimmen dann auf dem See und bieten so tausenden Zuschauern einen perfekten Blick auf die Leinwand und die Kathedrale.
Der Park ist rund um die Uhr für die Besucher geöffnet. So kann man sogar nachts die wunderschön beleuchtete Kulisse der Altstadt von Palma bei einem romantischen Spaziergang genießen.
Kathedrale La Seu
Majestätisch thront die gotische Kathedrale über der Bucht von Palma. Aufgrund ihrer beeindruckenden Architektur und imposanten Größe ist sie die meist besuchteste Sehenswürdigkeit Mallorcas. Schon beim Landeanflug auf die Insel ist sie weithin sichtbar und beherrscht das Stadtbild. Weltweit wird sie zu den vier schönsten Sakralbauten gezählt. Von den Mallorquinern wird die Kathedrale der Heiligen Maria einfach und schlicht nur „La Seu“ – katalanisch = Bischofssitz – genannt.
König Jaume I. legte im Jahre 1230 auf den Grundmauern einer verfallenen Moschee den Grundstein für den großartigen Bau. Dieser gilt der Legende nach als Dank zu Ehren an die Heilige Jungfrau Maria für die Errettung aus einem schweren Seesturm. Unglaubliche sieben Jahrhunderte brauchte man von der Grundsteinlegung bis zur Fertigstellung dieses einzigartigen Gotteshauses. Dies ist auch der Grund für die zahlreichen architektonischen Stilrichtungen wie Gotik, Renaissance, Barock und Klassizismus bis hin zum katalanischen Modernismus, die den Bau prägen.
Steht man direkt vor dem Bauwerk oder umrundet es von außen, kann man sich der Faszination der Architektur einfach nicht entziehen, zumal wenn man sich zudem vor Augen führt, dass den Erbauern nur einfache Hilfsmittel, wie Flaschenzüge und Holzgerüste, zur Verfügung standen, um die tonnenschweren Sandsteinquader in die Höhe zu bewegen. Bemerkenswert sind besonders die prachtvoll verzierten drei Eingangstore. So findet sich beispielsweise im Giebelfeld des über 15 Meter hohen Spitzbogens der Porta del Mirador eine Abendmahldarstellung. Das Hauptportal, die Porta Major, liegt an der Westseite, wurde im Jahre 1601 geweiht und blieb seitdem unverändert.
Beeindruckend ist aber auch das Innere der Kathedrale. Das Licht, das durch die aus Glasmosaiksteinchen zusammengesetzte Rosettenfenster fällt, spiegelt sich im Inneren der Kirche in allen Farben des Regenbogens wider. Warum sie auch den Beinamen „Kathedrale des Lichts“ erhalten hat, bedarf daher keiner Frage. Das größte Facettenfenster in der Ostfassade ist mit einem Durchmesser von 12,55 Meter und einer Fläche von 97 Quadratmeter eines der größten Kirchenfenster der Welt. Ein besonderes Schauspiel findet jährlich am 2. Februar, die katholische Kirche feiert an diesem Tag Mariä Lichtmess, und 11. November in den Morgenstunden statt. Die Sonnenstrahlen zaubern dann aus der Rosette an der Westfassade eine farbenprächtige „8“, das Zeichen für Unendlichkeit. Frühaufsteher finden an diesen beiden Tagen bereits ab 7.00 Uhr – kostenlosen! – Einlass.
„La Seu“ kann sich noch mit einem weiteren Weltrekord rühmen: nämlich dem 6600 Quadratmeter großen Innenraum, der von den wenigsten Säulen getragen wird. Einmalig ist wohl auch, dass kein einziges Kerzenlicht die Innenräume erhellt, es hat schlicht und einfach zu oft gebrannt …
Öffnungszeiten:
April bis Mai: Montag bis Freitag 10.00 bis 17.15 Uhr, Samstag 10.00 bis 14.15 Uhr
Juni bis September: Montag bis Freitag 10.00 bis 18.15 Uhr, Samstag 10.00 bis 14.15 Uhr
Oktober: Montag bis Freitag 10.00 bis 17.15 Uhr, Samstag 10.00 bis 14.15 Uhr
November bis März: Montag bis Freitag 10.00 bis 15.15 Uhr, Samstag 10.00 bis 14.15 Uhr
Eintrittpreise:
Erwachsene und Kinder ab 11 Jahre: 7,00 EUR
Noch ein Tipp für alle, die hoch hinaus wollen: In den Sommermonaten kann man von Montag bis Freitag jeweils 9.00, 10.30, 12.00, 17.00, 18.30 und 20.00 Uhr der Kathedrale im wahrsten Sinne des Wortes auf das Dach steigen. Die Führungen dauern ca. eine Stunde, es können bis zu 25 Personen teilnehmen, die Kosten betragen pro Person 12,00 EUR. Bedingungen für den Aufstieg über die 200 Stufen auf die Dachterrasse: man muss älter als 13 Jahre sein (ist man unter 18 Jahre muss man von einer erwachsenen Person begleitet werden), relativ fit und schwindelfrei sein und nicht an Herz- und Atemwegserkrankungen leiden.
Port de Palma
Der größte Hafen der Balearen wird über seine gesamte Länge von einer grünen Uferpromenade gesäumt, die in den 1960er Jahren angelegt wurde. Seitdem hat sich die einst beschauliche Hafenanlage, die sich heute in die vier Bereiche der Handelsmolen, der Ostmolen, den Docks für Sportboote und dem Westdamm gliedert, zu einem der wichtigsten Häfen im gesamten Mittelmeerraum gemausert.
Hier kreuzen Handels- und Schleppschiffe, Freizeit- und Sportboote, Ausflugsboote, Luxus- und Segeljachten, Schüttguttransporter, Fähren – die nach Barcelona oder Valencia fahren – Fischereiboote, sogar Militärschiffe. Zudem steuern mittlerweile regelmäßig riesige Kreuzfahrtschiffe – beispielsweise der AIDA-Flotte – den Hafen von Palma an. Für das Jahr 2017 haben bereits 560 dieser schwimmenden Hotels ihre Ankunft angekündigt. Erwähnenswert ist auch, dass in der Bucht von Palma jährlich einige wichtige Regatten wie die Copa del Rey oder Trofeo S.A.R. Princesa Sofia stattfinden.
Die ausgezeichnete Infrastruktur der Hafenanlage bietet einen ausgezeichneten Service für die vielen Schiffseigner und Bootsbesitzer. Geschäfte, Restaurants und Cafés entlang der Uferpromenade laden zum Flanieren und Verweilen vor einer maritimen Kulisse ein. Auch namhafte Designer führen in der Nähe der exklusiven Jachthäfen noble Boutiquen und Sterneköche verführen in edlen Restaurants ihre Gäste mit kulinarischen Gaumenfreuden der gehobenen Küche.
Tipp: Entdeckt Palma einmal vom Meer aus, zum Beispiel bei einer einstündigen Hafenrundfahrt mit dem Doppeldecker-Sightseeing-Boot. In den Monaten von April bis Oktober täglich von 11.00 bis 18.00 Uhr, Erwachsene 12,00 EUR, Kinder (zwischen 3 und 12 Jahren) 6,00 EUR.