Bei unserem letzten Besuch auf Mallorca im Juli 2021 wollten wir nach langer Zeit endlich wieder einmal die wunderschöne Insel Sa Dragonera im Südwesten besuchen. Mit dem Mietwagen* ging es für uns am frühen Morgen von Paguera nach Sant Elm, wo wir die erste Fähre nehmen wollten.
Nach einem gemütlichen, obligatorischem Bummel durch das fast noch verschlafene Sant Elm kamen wir zum Hafen, wo die Fähre schon auf uns und die anderen wanderlustigen Touristen wartete. Schnell die Tickets beim Bootsführer gekauft (Hin- und Rückfahrt für Erwachsene 15,00 Euro und für Kinder 10,00 Euro) und los ging es.
➡️ Achtung: Im Sommer ist es am besten, wenn du dir die Tickets im Vorfeld reservierst, da diese stark begrenzt sind und auch mal vergiffen sein können.
Vor uns lag nun die Dracheninsel, die übrigens in der Romanverfilmung von Agatha Christie „Das Böse unter der Sonne“ mit Sir Peter Ustinov als scheinbarer Handlungsort diente. Tatsächlich gedreht wurde allerdings unter anderem im Landgut Raixa, Caló d’en Monjo und an der Playa de Formentor.
15 Minuten Bootsfahrt nach Dragonera
Nach ca. 15 Minuten Fahrt auf dem Canal des Freu liefen wir in die kleine Bucht Cala Lladó ein, was soviel wie Räuberbucht heißt, und das nicht von ungefähr, denn Dragonera war mehrere hundert Jahre ein Stützpunkt für Piraten.
Der Name Dragonera kommt übrigens daher, weil die Insel einem im Meer liegendem Drachen ähnlich sieht. Möglicherweise auch wegen der nur hier lebenden als Sargantana bekannten Lilford Eidechse, die auch gern als Dragonet bezeichnet wird.
Ein paar Schritte oberhalb der Mole gibt es ein kleines Informationsgebäude, welches eine Ausstellung über Fauna und Flora der Insel beherbergt, sowie Verhaltensregeln. Seit 1995 handelt es sich um ein Naturschutzgebiet, das trotz der vielen Besucher erhalten bleiben soll.
Von den vier angegebenen Wanderrouten entschied sich unser kleine Gruppe, bestehend aus ungeübten Läufern und einem 5jährigen Kind, für die knapp östlich liegende 1,8 km lange Tour 2 zum Far de Tramuntana, die mit zwei Stunden reiner Gehzeit hin und zurück angegeben ist.
➡️ Achtung: Denkt an genügend Wasser und Essen, da es hier keinerlei Einkaufsmöglichkeiten gibt.
Zwischen Eidechsen und Zikaden
Auch wenn zu dieser Zeit recht wenige Leute unterwegs waren, können wir nicht gerade behaupten, dass es hier ruhig zuging. Ganz im Gegenteil, es war eher tierisch laut.
Denn im Sommer ist Paarungszeit der hier heimischen Zikaden und wir waren förmlich eingehüllt in einem akustischen Meer von liebestollen Männchen, die mit ihren am Unterleib befindlichen Muskeln kleine Plättchen vibrieren lassen, um so paarungswillige Weibchen anzulocken. Und das immerhin mit eine Lautstärke von bis zu 60 Dezibel (in Deutschland muss man übrigens bei 80 dB am Arbeitsplatz einen Gehörschutz tragen).
Sonne, Meer, duftende Rosmarinbüsche und diese herrliche Geräuschkulisse der Zikaden. Herz was willst du mehr?
Unseren Weg entlang der Küste haben wir recht häufig unterbrochen, denn unzählige schöne Fotomotive boten immer wieder einen unvergesslichen Blick auf Sant Elm und Umgebung. So merkten wir auch kaum, dass der Weg zum Leuchtturm dabei auf ca. 65 Meter anstieg.
Unser Ziel, der 15 Meter hohe Leuchtturm Tramuntana, bot uns einen fantastischen Panoramablick über das glitzernde Meer, das einstige Trappistenkloster La Trappa und den Torre oberhalb der Bucht Cala Basset.
Nach einer kleinen Rast mit einem perfekt organisierten Überfall auf unsere Rucksäcke durch die neugierigen Eidechsen-Racker, machten wir uns dann auf den Rückweg.
Abkühlung am Strand von Sa Dragonera
Als wir wieder bei der kleinen Rangerstation ankamen, hatten wir noch reichlich Zeit für die nächste Rückfahrt. Daher machten wir noch einen Abstecher zur kleinen Bucht Es Lladó, wo wir uns abkühlen konnten. Das Wasser war glasklar und herrlich erfrischend. Schwimmschuhe Anzeige sind allerdings sehr empfehlenswert, da es an dem Strand fast nur große und kleine Kiesel und Steine gibt, die eher unangenehm an den Füßen sind.
Wenn ihr euch hier ausruhen wollt, solltet ihr sämtliche Taschen und Rucksäcke fest verschließen, da die possierlichen Eidechsen auch hier in der Überzahl sind und wirklich alles genau inspizieren und in alle Öffnungen kriechen.
Also Freunde, auf nach Dragonera, diese wunderschöne Naturinsel, auf der nicht nur Botaniker und Ornithologen voll auf ihre Kosten kommen.
➡️ Tipp: Wenn du nur mal einen kurzen Abstecher auf die Insel machen willst und mehr Freude auf dem Meer hast, kannst du dich auch für eine 4-stündige Bootsfahrt* entscheiden. Mit einem Katamaran kannst du von Santa Ponsa oder Paguera aus direkt in Richtung Dragonera starten und auf der Fahrt noch einiges über Mallorcas Piraten erfahren.
Abfahrtszeiten ab Sant Elm (variieren nach Jahreszeit):
ab 09.45 Uhr jede halbe Stunde
16.45 Uhr letzte Rückfahrt von Dragonera
Kontakt:
Tel. 0034 971 180 632
www.conselldemallorca.cat/dragonera
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