Gibt es Liebe auf den ersten Blick? Bei dieser Frage scheiden sich die Gemüter, doch wer einmal einen Fuß in das Bergdorf Fornalutx auf Mallorca gesetzt hat, wird diese Frage mit einem klaren „Ja“ beantworten können. Nicht ohne Grund wurde es schon mehrfach zum schönsten Dorf Mallorcas gekürt. Auch spanienweit muss sich die kleine Gemeinde im Tramuntanagebirge nicht verstecken. Erst im Mai 2017 wurde sie von der Stiftung „Los pueblos más bonitos de España“ auf die Liste der 57 spanischen Orte mit der höchsten Attraktivität gesetzt. Das schaffte kein anderer Ort auf den Balearen.
Ranglisten sollte man nicht unbedingt immer blindes Vertrauen schenken, doch in diesem Fall treffen die Lobpreisungen vollends zu.
Entspannende Dorf-Idylle und ein Zauberbrunnen
Das Ortsbild bestimmen ockerfarbene Sandsteinhäuser mit den für die Insel charakteristischen Fensterläden, die den Bewohnern als Hitzeschutz dienen, zahlreiche Treppen, kopfsteingepflasterte Straßen und verwinkelte Gassen mit Pflanzenkübeln in den verschiedensten Farben und Formen. Wer auf der Suche nach dem traditionellen Mallorca ist, der wird in Fornalutx fündig.
Gerade einmal rund 660 Einwohner leben in dem Dorf, dessen bewegte Geschichte über 1.000 Jahre zurückreicht, als es noch ein arabisches Gehöft war. Seit dem 13. Jahrhundert wuchs seine Größe stetig an, bis es schließlich nach der Rückeroberung durch die Katalanen seine heutige Form annahm. Die gotische Kirche des Ortes, die Pfarrkirche Navidad de Nostra Senyora, wurde im 17. Jahrhundert erbaut.
Auf dem Hauptplatz Plaça d’España laden mehrere Cafés zum Verweilen ein, unter anderem das „Sa Plaça“ und die Bar „Depor“. Hektisch geht es in Fornalutx ganz gewiss nicht zu und bei einem Café con leche und einem frisch gepressten Orangensaft lässt sich das gemächliche Treiben um einen herum herrlich entspannt genießen.
Um den kleinen Brunnen im Zentrum des Platzes rankt sich eine geheimnisvolle Erzählung. Angeblich führt einen das Schicksal irgendwann wieder nach Fornalutx, wenn man von seinem Wasser getrunken hat. Ob mit oder ohne Zauberei – eine Rückkehr lohnt sich immer.
Besonders in den Sommermonaten steht Fornalutx bei Tagestouristen hoch im Kurs, was den Ort an manchen Tagen recht belebt macht. Doch die wenigsten dieser Besucher bleiben auch über Nacht, sodass spätestens am Ende des Tages wieder Ruhe einkehrt.
Einen eigenen Wochenmarkt gibt es nicht, doch in den nicht weit entfernten Städtchen Sóller und Port de Sóller finden jeden Donnerstag beziehungsweise Samstag Märkte statt, die sich gut mit einem Besuch verbinden lassen.
Die Umgebung von Fornalutx
Ebenfalls in der Nähe liegt der Stausee Cúber, der unter anderem für die Trinkwasserversorgung von Mallorcas Hauptstadt Palma herangezogen wird. Ein Spaziergang bietet sich an, auch wenn man sich vorsorglich auf eine Fliegenplage einstellen sollte.
Der Mirador de ses Barques liegt knapp 7 Kilometer entfernt und bietet eine traumhafte Aussicht auf Port de Sóller, die man sich nicht entgehen lassen sollte.
Wer gerne Wandern geht, kann zumindest einen Teil der Langstreckenroute GR 221 laufen, die von Port d’Andratx über die Serra de Tramuntana bis nach Pollença im Norden von Mallorca führt. Informationen darüber findet ihr im Taschenbuch Mallorca GR 221: Route der Trockensteinmauern (Der Weg ist das Ziel)*. Außerdem gibt es einen alten Wanderweg, der zum Santuari de Lluc führt, einem der spirituellen Zentren auf Mallorca.
Am schnellsten gelangt man mit einem Mietwagen nach Fornalutx. So kann man sich die Zeit frei einteilen und ist nicht auf die vorgegebenen Abfahrtszeiten der Busse angewiesen. Wer dennoch auf den öffentlichen Personennahverkehr der Insel setzten möchte, steigt in die Linie 212, die Fornalutx mit Sóller verbindet. Von dort aus könnt ihr entweder mit den Buslinien 210 und 211 nach Palma fahren oder ihr nehmt ganz traditionell den Roten Blitz.
Feste in Fornalutx
Um den 8. September herum, während des Dia Novitat de la Mare de Deu, feiern die Bewohner das Correbou-Fest.
Lange Zeit war es Tradition, einen mit einem Blumenkranz geschmückten Stier durchs Dorf zu treiben und ihn anschließend zu schlachten. Mittlerweile wurde der Brauch unter dem Protest von Tierschützern glücklicherweise entschärft und das Tier darf weiterleben. Das Fleisch für den anschließenden Schmaus liefert ein Metzger.
Auf dem Blog „Lebenrolle“ gibt es einen interessanten Artikel mit zahlreichen Bildern zum Thema.
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