Das Kloster Santuari de la Mare de Déu de Bonany oder kurz Kloster Bonany liegt wenige Kilometer außerhalb von Petra und gehört zu den wichtigsten Wallfahrtsorten auf Mallorca. Das auf einem 317 Meter Berg – dem Puig de Bonany – errichtete Gotteshaus bietet von innen wie außen einen wunderschönen Anblick und wenn du früh genug dort bist (die Zeiten gibt es hier), kannst du mit einem traumhaften Sonnenaufgang in den neuen Tag starten.
Erreichen kannst du die „Kathedrale der Berge“ ganz leicht mit dem Auto. Bei unseren bisherigen Besuchen waren nie viele Menschen da, sodass wir noch keine Probleme hatten, einen Parkplatz zu finden. An besonderen Feiertagen sieht das sicherlich anders aus und du solltest dir überlegen, auf deine Füße statt aufs Auto zu setzen. Von Petra aus läufst du ungefähr vier Kilometer bis zu deinem Ziel.
Während wir das Auto nahmen, um uns den Sonnenaufgang anzuschauen, traten wir die kurze Wanderung an, um die Kirche während des Tages zu besichtigen. Da unsere gemietete Finca
Auf dem Weg nach oben kommst du an einem steinernen von Joan Vives Lliteras errichtetem Kreuz vorbei, das den Fundort der Madonnenfigur darstellt, zu deren Ehre die Kapelle erbaut wurde.
Oben angekommen kannst du eine fantastische Aussicht über die Bucht von Alcudia im Norden und den Tafelberg von Randa im Westen genießen. Wenn du früh genug dort bist, kannst du sehen, wie die Sonne sich im Osten an den Himmel kämpft und einen neuen Tag auf der Insel einläutet.
Keine Lust, den Weg am frühen Morgen auf dich zu nehmen? Dann übernachte doch im Kloster! Das ist gegen eine kleine Spende möglich. Für ungefähr 12 Euro erhälst du ein Doppelzimmer, das mit Kamin, Bad und einer Küchennische ausgestattet ist. Am besten rufst du vorher unter der Telefonnummer 971 8265 68 an, um dich anzumelden.
Vom Vorplatz aus gelangst du auf einem von Palmen und Zypressen gesäumten Weg zur Kapelle. Auf dem großen Platz davor ist ein Brunnen zu finden, der mit erfrischendem Quellwasser gespeist wird. Auch Bänke und Tische sind vorhanden, die zu einer erholsamen Auszeit mit Speis und Trank einladen.
So bekam das Kloster Bonany seinen Namen
Doch wie kam das Kloster eigentlich zu seinem Namen? Übersetzen lässt sich „bon any“ mit „gutes Jahr“, doch Anfang des 17. Jahrhunderts sah es zuerst gar nicht danach aus. Lange Zeit warteten die Bauern der Insel vergebens auf Regen. Die Felder rund um Petra blieben trocken und die Ernte drohte einzugehen. Sie flehten die Jungfrau Maria an, es endlich regnen zu lassen und ihre Gebete wurden erhört. Als die Erntezeit kam, konnten die Bauern wie durch ein Wunder eine reiche Ernte an Roggen und Gerste einfahren.
Um sich erkenntlich zu zeigen, bauten die Anwohner die Kapelle, die auch noch heute – mehr als 400 Jahre später – eine große Bedeutung für sie hat. Das Kloster und die Herberge kamen erst später – zu Beginn des 19. Jahrhunderts – dazu.
Aufgrund der Geschichte ist die Heilige Messe in Bonany am Neujahrstag bei den Inselbewohnern sehr beliebt. Für sich und ihre Familien erbitten sie bei der Mutter Gotts ein „bon any“, ein gutes Jahr also.
Junipero Serra – der wohl berühmteste Sohn des Ortes – soll im Kloster Bonany seine letzte Predigt auf Mallorca gehalten haben, bevor er sich auf den langen Weg nach Kalifornien begab. Dort gründete es Missionsstationen, die im Laufe der Jahre zu Großstädten wie San Diego, Santa Barbara und San Francisco wurden.
Nachdem wir die Landstraße – auf der übrigens kaum Autos unterwegs waren – hinter uns ließen, bogen wir auf den steinigen Wanderweg ab. Zum Glück war dieser teilweise beschattet, sodass wir nicht die ganze Zeit in praller Sonne laufen mussten.
Der Weg ist zwar nicht so lang, doch bei heißen Sommertagen kann er schon ziemlich anstrengend sein. Deswegen haben wir uns immer mal wieder eine Pause gegönnt, in der wir etwas getrunken und die wunderschöne Landschaft genossen haben.
Das von Joan Vives Lliteras errichtete Steinkreuz liegt direkt an der Straße.
Die Aussicht, die man vom Kloster aus hat, ist wirklich toll! Man kann die Bucht von Alcudia im Norden und den Tafelberg von Randa im Westen sehen. Wenn du zeitig genug da bist, kannst du von dort oben auch den Sonnenaufgang sehen.
Das frühe Aufstehen wird sich für dich lohnen – versprochen!
Das Wasser im Brunnen von der Kapelle kann man übrigens auch trinken. Wir haben selbst einen Schluck genommen und können uns darüber nicht beschweren.
Ich war dort im okt 2018 und war beim Eintritt in das Monastere „geflasht“. Es geht nicht nur darum, den wunderschönen Panorama zu genießen. Es geht darum, dort Einkehr zu finden und sich von der eindrucksvollen mystischen Ambiente berühren zu lassen. Mit Respekt und Demut fühlen. Das war mein Erlebnis. Monate später berührt es mich immer noch wie einzigartig der Ort war.