Was haben Catalina Thomás, Ramon Llull, Erzherzog Salvator, Fréderic Chopin, George Sand und auch Michael Douglas gemeinsam? Richtig – sie alle lebten bzw. leben in dem reizvollen Bergdorf Valldemossa oder waren zumindest einmal zu Besuch.
Besonders das Liebespaar Fréderic Chopin und George Sand, das den Winter 1838/1839 in der Kartause von Valldemossa verbrachte, machte den Ort fast weltbekannt.
Sand verfasste für die Nachwelt den Reisebericht „Ein Winter auf Mallorca“ Anzeige, in dem sie die kurze, aber intensive Zeit auf der Insel Revue passieren lässt. An den Einheimischen lässt sie dabei kein gutes Haar. Unter anderem beschreibt sie diese als faul und interessenslos – die Männer würden nicht lesen, die Frauen „nicht einmal Näharbeiten“ erledigen. Auch würde es keine Hinweise auf Tätigkeiten im Haushalt geben.
Im Gegensatz dazu ergötzte sich die Schriftstellerin an der herben Schönheit Mallorcas in jenem strengen Winter.
Valldemossa ist beliebtes Ausflugsziel von Tagestouristen
Fréderic Chopin komponierte – inspiriert durch das kalte, regnerische Wetter in diesem Winter – in der Kartause seine bekannte Regentropfen-Prélude. Damit wurde bereits durch die beiden unbewusst eine Werbekampagne für das Dörfchen in Gang gesetzt, die bis heute jährlich mehr als eine Million Touristen geradezu magnetisch anzieht. 2000 Einwohner stehen hier 1,2 Millionen Besuchern im Jahr gegenüber!
Nicht enden wollende Besucherschlangen ziehen in der Kartause an den Zellen vorbei, in denen das Paar einst lebte, besichtigen die alte Klosterapotheke, den Klostergarten, in dem unzählige Rosenbüsche ihren angenehmen Duft verbreiten, oder das Museo Municipal, in dem auch Werke von Pablo Picasso und Joan Miró ausgestellt werden. Hier hört man Englisch, Französisch, Deutsch, Russisch, Spanisch, Japanisch und man könnte glatt meinen, der Turmbau zu Babel habe gerade in Valldemossa stattgefunden.
Die Zelle eines Klosterbruders
Die Kartause beherbergt an sich zwei Sehenswürdigkeiten – zum einen das Kloster, zum anderen das Chopin-Museum. Dafür müssen auch getrennte Eintrittskarten erworben werden. Für Tickets für die Kartause müssen Erwachsene 8,50 EUR und Kinder 4,00 EUR berappen (Stand August 2016). Einen Besuch im Chopin-Museum gibt es für 4,00 EUR (Erwachsene) bzw. 2,00 EUR (Kinder bis 10 Jahre).
In den Sommermonaten ist das Kloster von 10.00 bis 18.00 Uhr geöffnet, sonntags jedoch nur bis etwa 13.00 oder 14.00 Uhr.
Verwinkelte Gassen laden in Valldemossa zum Schlendern ein
Während es auf den Plätzen und in den Gassen rund um das Klostergelände von Menschen nur so wimmelt, wirken die blumengesäumten Gässchen abseits des Touristenrummels geradezu verträumt. Wer aufmerksam durch das Städtchen bummelt, dem werden die bunten Kacheln an den Eingangstüren der Häuser auffallen. Sie stellen Motive aus dem Leben der Catalina Thomás dar, die in dem Bergdorf im Jahre 1531 geboren wurde und die einzige Heilige Mallorcas ist. In ihrem Geburtsort wird sie besonders stark verehrt, an jedem 28. Juli findet ein großes Fest zu ihren Ehren statt.
Im Jahr 2000 gründete Hollywood-Star Michael Douglas das Kulturzentrum Costa Nord. Hier erhält man interessante Informationen über die Natur in der Serra de Traumuntana und über die vielfältigen Kulturveranstaltungen in und um Valldemossa.
So quirlig und überlaufen Valldemossa tagsüber auch ist, sobald sich ab etwa 16.00 Uhr die Reisebusse und Mietwagen auf den Heimweg machen, ist Valldemossa einfach nur ein malerisches und idyllisches Bergdörfchen wie aus dem Bilderbuch, das am Fuße der Serra de Tramuntana liegt.
Dann lässt sich die Atmosphäre bei einem traditionellen Coca de Patata (eine Art Kartoffelgebäck) oder einem Cappuccino am besten genießen. Sonntags findet der Wochenmarkt statt, dann kann man zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen.
Die Umgebung von Valldemossa
Die Inselhauptstadt Palma befindet sich nur 20 Autominuten entfernt von Valldemossa.
Wanderfreunde können sich auf den 16 Kilometer langen Weg zum 1064 Meter hohen Berg Puig de Teix begeben, von dem aus man eine herrliche Aussicht über die Tramuntana hat. Die Route führt durch das Son Marroig Grundstück, das einst der österreichische Erzherzog Ludwig Salvador bewohnte.
Wer Lust auf eine Abkühlung im Meer hat, der ist in Port de Valldemossa genau richtig. Doch besonders im Sommer sind die engen Serpentinenstraßen eine echte Herausforderung, da es nur wenig Möglichkeiten gibt, dem Gegenverkehr auszuweichen. Ungeübte Autofahrer sollten diese Strecke zumindest in der Hochsaison lieber meiden.
Nicht weit entfernt liegen die beiden Bergdörfer Deià und Sóller, die bei Urlaubern mindestens so hoch im Kurs stehen wie Valldemossa. Wer bereits in der Tramuntana ist, sollte auch einen Abstecher in diese Orte mit einplanen.
Knapp 20 Minuten entfernt liegt das Herrenhaus von Raixa, das Einblicke in die mallorquinische Geschichte gibt.
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Toller Beitrag zum Bergdorf Valldemossa. Ich war Anfang dieses Jahres auf Mallorca und habe auch einen Ausflug nach Valldemossa gemacht. Die Lage ist traumhaft und kulturell hat das Dorf unglaublich viel zu bieten. Der geschichtliche Hintergrund ist auch sehr interessant. Ich habe einen tollen Blogartikel gefunden, der den Hintergrund des Bergdorfes super beschreibt: https://www.marcelremusrealestate.com/blog/artikel/valldemossa-das-faszinierende-kulturjuwel-im-herzen-der-tramuntana/ Nächstes Jahr werde ich definitiv wieder nach Mallorca fliegen. Es gibt noch einiges zu sehen 🙂
Gruß, Klaus